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  3. Mering: Merings Kaplan Joseph hinterlässt einen Traum

Mering
10.08.2021

Merings Kaplan Joseph hinterlässt einen Traum

Mit einer Buchveröffentlichung, in der auch der Name Mering eine Rolle spielt, verabschiedet sich Kaplan Joseph nach knapp fünf Jahren von der Pfarrgemeinde St. Michael.
Foto: Heike John

Nach fünf Jahren in der Pfarrgemeinde St. Michael verabschiedet sich der Priester aus Togo. Aus Dankbarkeit wird Mering in seinem neuen Buch verewigt.

Ein afrikanischer Priester träumt von einer Kirche in Europa, die mithilfe der einst Missionierten wieder zu neuem Leben erwacht. Joseph Afatchao, der knapp fünf Jahre im pastoralen Team der Meringer Pfarrei St. Michael mitarbeitete, hat diesen Traum aufgeschrieben und zwischen zwei Buchdeckel gesteckt. Noch bevor er Ende dieses Monats die Marktgemeinde verlässt, um in der Kemptener Pfarrei St. Lorenz mit seiner berühmten "Basilika minor" seine Kaplanstelle anzutreten, konnte er das Buch veröffentlichen.

"Das Schicksal einer Flüchtlingsfamilie“ - so lautet der Titel seines rund 130 Seiten umfassenden Werks, das er im Verlag tredition.de veröffentlicht hat und das überall im Buchhandel erhältlich ist. Seine Gedanken rund um die Erneuerung der Kirche in Europa, die sowohl unter einem Priestermangel als auch an einem stetigen Rückgang an Gläubigen leidet, brachte er in Romanform. Erzählt wird die Geschichte zweier junger Afrikaner, die ihr Heimatland auf der Suche nach einem friedlichen und gerechteren Leben verlassen und nach vielen Schwierigkeiten und Prüfungen letztendlich im ersehnten Europa landen. Ein Sohn wird geboren, der nach einer glänzenden Universitätskarriere Jurist wird. Auf Umwegen erkennt dieser seine Berufung, wird schließlich Priester, später sogar der erste afrikanische Bischof in Europa.

Kaplan Joseph hat sein Buch im Lockdown geschrieben

Joseph Afatchao, der aus Togo stammt, hat sein Buch während des Lockdown im vergangenen Jahr geschrieben. "Ich hatte viel Zeit und wollte gerne das, was mich während meines Studiums beschäftigte, in populärer Form unter die Leute bringen“, erklärt der 37-Jährige. Im Oktober 2015 kam der afrikanische Priester nach München an die Ludwig-Maximilian-Universität, um in Kirchenrecht zu promovieren. 2019 veröffentlichte Joseph Afatchao seine Dissertation mit dem umfassenden Titel "Mitverantwortung der afrikanischen Bischöfe in der Missionstätigkeit der Kirche in Bezug auf den Priestermangel in Westeuropa“. Darin schlägt der Autor aus kirchenrechtlicher Sicht Strategien zur Behebung des Priestermangels vor.

Das Problem der fehlenden Priester in Westeuropa betreffe auch die Weltkirche und missionarische Solidarität zwischen den Ortskirchen sei gefragt, so schreibt er in seiner vorgelegten Untersuchung. Einst brachten europäische Missionare den katholischen Glauben nach Afrika, nun könnten afrikanische Missionare ihrerseits in Europa dem Priestermangel entgegenwirken, so lautet sein Ansatz. In seinem Roman lässt Joseph Afatchao nun den jungen Protagonisten Mose für die Erneuerung der Kirche kämpfen.

Bevor er nach Europa kam, studierte der Autor nicht nur Theologie in Benin, sondern absolvierte in seiner Heimat Togo auch ein Philosophiestudium. Und so werden in seiner Geschichte rund um Flucht und Vertreibung auch die Themen Armut und Reichtum, Recht und Unrecht, Gleichheit und Menschenwürde in die Waagschale geworfen. Und auch eine Liebesbeziehung gehört mit zur erzählten Handlung. "Joseph, ist das deine Geschichte?“, wurde der beliebte afrikanische Seelsorger schon von vielen Meringern neugierig gefragt.

Roman des Kaplans spielt in einem fiktiven Mering

Afatchao verneint dies, auch wenn die Geschichte nach der Flucht in einem Dorf namens Mering spielt. "Das habe ich aus Dankbarkeit und großer Verbundenheit zu Mering so gewählt“, erklärt der 37-jährige Priester. "Aber es ist ein fiktives Dorf, nicht die Marktgemeinde“, betont er. Gleichwohl gibt es viele autobiografische Elemente in dem Buch und letztendlich sind es seine Ideen einer Erneuerung der Kirche in Europa, die darin gipfeln, dass der Protagonist Mose der erste schwarze Bischof in Europa wird. "Man darf doch träumen“, sagt Joseph Afatchao und lacht.

In seiner Zeit in Mering hat er versucht, mit lebendigen Gottesdiensten ein wenig afrikanische Freude am Glauben rüberzubringen. Mering habe er unglaublich viel zu verdanken, betont Joseph Afatchao. In den fünf Jahren seines Aufenthalts in der Marktgemeinde konnte er auch viele Projekte zur Unterstützung seiner Heimat initiieren. Patenschaften für Schüler, Auszubildende und Seminaristen, unzählige Kleider- und Schulmaterialspenden und nicht zuletzt durch die Initiative des Familienkreises auch die Realisierung einiger Brunnenbauprojekte.

Dank der Unterstützung des Familienkreises in Mering konnten in Togo, der Heimat des Kaplans, verschiedene Brunnenprojekte realisiert werden Bild J. Afatchao
Foto: J. Afatchao

Gerne denkt er an seinen Auftritt beim Bunten Abend der Pfarrei zurück und auch an die Pilgerreisen nach Andechs mit viel Geselligkeit und Austausch. "Genauso stelle ich mir gelebten Glauben vor!“, sagt er. Und natürlich hat der inzwischen sehr gut Deutsch sprechende Afrikaner auch einige Wörter Bayerisch gelernt. Neben "Basst scho“ ist "Dahoam is dahoam“ sein Lieblingsspruch. Diese Redewendung könne er jetzt ein Stück weit auch auf Mering anwenden, wie er sagt. "Die Zeit hier hat mir sehr viel gegeben und ich werde immer wieder gerne zurückkehren“. Von den Gläubigen der Pfarrgemeinde verabschiedet sich Kaplan Joseph in mehreren Messen: Am Sonntag, 15. August, um 10.30 Uhr im Rahmen des Patroziniums in Mariä Himmelfahrt, am Samstag, 28. August bei der Vorabendmesse um 19 Uhr in Meringerzell und in St. Michael im Rahmen der Sonntagsmesse am 29. August um 10.30 Uhr. Dazu ist auch ein afrikanischer Chor aus München geladen.

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