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Gasthof "Zur Linde" in Friedberg: Pächterin hört Ende 2024 auf

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Wirtin der Linde hört auf: Wie geht es mit dem beliebten Gasthof weiter?

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    Carmen Tomasini gibt den Gasthof "Zur Linde" nach fast zehn Jahren auf. Doch für sie ist die Zukunft in der Friedberger Gastronomie noch nicht zu Ende.
    Carmen Tomasini gibt den Gasthof "Zur Linde" nach fast zehn Jahren auf. Doch für sie ist die Zukunft in der Friedberger Gastronomie noch nicht zu Ende. Foto: Felicitas Lachmayr (Archivbild)

    Carmen Tomasini gibt zum Jahresende den Gasthof "Zur Linde" in Friedberg auf. Entgegen allen Gerüchten wird die Immobilie aber nicht abgerissen, sondern soll mit einem neuen Wirt fortgesetzt werden. In der Online-Pachtbörse der Paulaner Brauereigruppe, zu der auch Hacker-Pschorr gehört, wird zum 1. Januar 2025 ein neuer Betreiber gesucht. Carmen Tomasini begründet ihre Entscheidung. 

    In den sozialen Medien hält sich schon seit Längerem das Gerücht, dass die Linde schließt. Bislang hatte Carmen Tomasini diesem auf Nachfrage unserer Redaktion immer entgegnet: "Wir machen weiter." Doch Ende des Jahres ist für die bekannte Friedberger Gastronomin Schluss in der Linde. Sie sagt: "Ich bin jetzt in einem Alter, da will ich nicht mehr länger eine Sechs-Tage-Woche haben." Deshalb sei sie zu dem Entschluss gekommen, den Vertrag mit Hacker-Pschorr nicht mehr zu verlängern. Die Brauerei hat die Gaststätte von einer Friedberger Immobilienbesitzerin gepachtet und an Carmen Tomasini bis Dezember 2024 unterverpachtet. Die Schank- und Speisegaststätte verfügt über 130 Plätze im Innenbereich und 200 im Biergarten. Zudem gibt es 13 Gästezimmer, wie in der Pachtbörse zu lesen ist.

    Seit fast zehn Jahren führt Tomasini den Gasthof zur Linde in Friedberg

    Tomasini übernahm 2015 das Gasthaus und setzte sich mit ihrem Konzept unter fünf Bewerbern durch. Die Restaurantfachfrau blickt auf über 30 Jahre in der Gastronomie in Friedberg zurück. Sie war unter anderem schon im Parkcafé, beim Altstadtcafé Weißgerber, im Zieglerbräu und im Herzog Ludwig tätig. Auch im Gasthof Linde hatte sie bis zur vorübergehenden Schließung gearbeitet und machte sich dann selbstständig. 

    Ende Dezember ist dieses Kapitel für sie beendet. "Doch ich ziehe mich nicht vollkommen aus Friedberg und schon gar nicht aus der Gastronomie zurück", sagt Carmen Tomasini. Dafür hänge sie zu sehr an ihren Gästen, die sie seit vielen Jahren kennt. Schon seit längerer Zeit sei bei ihr der Wunsch nach einem kleineren Lokal gereift. "Noch sind die Verträge nicht unterschrieben, deshalb will ich mich dazu auch noch nicht konkret äußern." Aber sie wird den Friedbergerinnen und Friedbergern als selbstständige Gastronomin erhalten bleiben. 

    Carmen Tomasini: "Die Linde wird nicht abgerissen"

    Für den Gasthof zur Linde hofft Carmen Tomasini, dass er in gute Hände übergeht. Es gebe wohl schon Interessenten. Die Friedberger Gastronomin hält sich mit einem Namen für ihren möglichen Nachfolger bedeckt. Eins ist, so Tomasini, aber auf jeden Fall sicher: "Die Linde wird nicht abgerissen." Sie habe in Gesprächen mit Hacker-Pschorr von der Paulaner Brauereigruppe bereits erfahren, dass ein Nachfolgevertrag mit der Immobilienbesitzerin bereits abgeschlossen wurde. Deshalb sei an dem Gerücht, dass auf dem Gelände der Linde ein Wohnkomplex entstehe, nichts dran. 

    Dies bestätigt ein Gebietsvertriebsleiter von Hacker-Pschorr im Gespräch mit unserer Redaktion. "Wir bedauern den Schritt von Frau Tomasini sehr, aber wir haben für ihre Entscheidung Verständnis." Man habe viele Jahre mehr als nur gut zusammengearbeitet. Es gebe für die Linde mehrere Bewerber und man hoffe, bald einen Nachfolger zu finden. Auch Bürgermeister Roland Eichmann informiert, dass bei der Stadt keinerlei Pläne für einen möglichen Abriss vorliegen. 

    Für die drei Köche, die in der Linde angestellt sind, ist Tomasini sicher, dass sie eine Weiterbeschäftigung finden. Ebenso für ihr weiteres Personal. Eine langjährige Restaurantfachfrau hätte zum Ende des Jahres aus privaten Gründen ohnehin gekündigt, eine andere Mitarbeiterin wechselt vielleicht in die neue Gaststätte von Tomasini. Auch für die Aushilfen sorgt die Wirtin der Linde. "Ich bemühe mich, dass niemand ohne Job dasteht." 

    Da die neuen Verträge für das neue Lokal noch nicht unterschrieben sind, könne sie ihren Mitarbeitern noch keine festen Zusagen machen. "Mitte Mai werde ich mit ihnen Gespräche führen." Die gesamte Belegschaft habe sie aber bereits vor einiger Zeit von ihrer Entscheidung informiert. 

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