Teure Straßenmarkierung: Ärger um Tempolimit in Kissing geht weiter
Seit einiger Zeit darf auf einer Straße in Kissing schneller gefahren werden. Der Ärger ist nicht zu Ende – die neuen Markierungen der Fahrbahn fehlen noch.
„Auch wir sind überrascht von den Kosten“, sagte Kissings Bürgermeister Reinhard Gürtner auf der kürzlichen Gemeinderatssitzung als es um die anstehenden Markierungsarbeiten in der Bürgermeister-Wohlmuth-Straße ging. Ein großes Ärgernis – doch unvermeidbar für die Gemeinde.
Die Kosten für diese Maßnahme veranschlagte die Verwaltung gemäß dem bepreisten Leistungsverzeichniss mit brutto 82.000 Euro. Man schreibe diese Maßnahme jetzt aus und sei neugierig, wie viel man für diese Arbeiten dann bezahlen müsse, so der Rathauschef. Welch leidiges Thema die Bürgermeister-Wohlmuth-Straße ist, war im Gemeinderat deutlich zu spüren. Die Gemeinde Kissing wurde von der Regierung von Schwaben über das Landratsamt Aichach-Friedberg verpflichtet, die Straße als eine Außerortstraße zu beschildern. Ein Kissinger Bürger hatte das Prozedere angestoßen, eigentlich, um das Tempo zu drosseln.
Eigentlich könnte Tempo 100 in Kissing gelten
In der Siedlung galt bis vor Kurzem ein Tempolimit von 50 Kilometer in der Stunde und streckenweise von 60 und 80. Nun konnte man – wegen des querenden Verkehrs von Fußgängern und Radfahrern zu den Naherholungsgebieten – gerade noch Tempo 100 abwenden. Dennoch ist mittlerweile Tempo 70 erlaubt.
Dominik Gebhard (Grüne) wollte wissen, ob es überhaupt sicherheitsrelevant sei, Markierung anzubringen. Bauamtsleiter Bernd Miller entgegnete, dass die Straßenmarkierung Teil des Beschilderungsplans sei, der mit angeordnet wurde. Er meinte aber, dass man von den Firmen, die diese Arbeiten durchführen, ein besseres Angebot erhalten könne, wenn man ihnen einen zeitlichen Spielraum lasse. Auf die Nachfrage von Dominik Gebhard, ob man nicht Überholverbote oder Überquerungshilfen ausgewiesen werden könne, erklärte Reinhard Gürtner, dass die Gemeinde ein Ingenieurbüro mit dem Beschilderungsplan beauftragt hatte. Der Plan sei dem Landratsamt vorgelegt und für gut empfunden worden: „Das ist jetzt gesetzeskonform angepasst worden.“ Daran könne man jetzt nichts mehr ändern.
Auch das erlaubte Tempo 70 sah Dominik Gebhard als sehr kritisch an. Der Bürgermeister berichtete, dass derzeit in der Straße öfter von der Polizei geblitzt werde. Geschwindigkeitsmessungen hätten ergeben, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit bei Tempo 69 liege. Er ergänzte, dass die Gemeinde außerdem ein Gerät gekauft habe, das versteckt Messungen durchführt, das sei bislang aber noch nicht geliefert worden.
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