Großer Ansturm: Ausstellung über die Ammerseebahn wird verlängert
Wegen der vielen Besucher verlängern die Modellbahnfreunde die Jubiläumsschau „125 Jahre Ammerseebahn“ in Mering. Bereichert wird sie durch persönliche Geschichten.
Einen großen Besucheransturm erlebten die Meringer Modellbahnfreunde an den vergangenen beiden Eröffnungssonntagen ihrer Jubiläumsausstellung zur Ammerseebahn. „Es war unglaublich, wie viele Menschen an den vergangenen zwei Sonntagen in die Ausstellungshalle geströmt sind und sich für unsere Schau interessierten“, schwärmt Hauptorganisator Wolfgang Wrba. Der Palmsonntag sei mit Abstand der publikumsstärkste Besuchertag gewesen, aber auch am Ostersonntag kamen trotz des ins Freie lockenden Frühlingswetters viele Gäste. Aufgrund des großen Andrangs entschlossen sich die Modellbahnfreunde, noch um zwei weitere Sonntage zu verlängern.
Besucher berichten von eigenen Erlebnissen
„Dann ist aber endgültig Schluss“, betont Wolfgang Wrba. „Wir hatten immer wieder Besucherinnen und Besucher da, die so begeistert waren, dass sie auch ihre Verwandten und Freunde herschicken wollten.“ Am 7. und 14. April von 14 bis 17 Uhr bieten die Modellbahnfreunde eine letzte Möglichkeit, die Vielzahl an Exponaten, Fotos und Texten rund um die Bahngeschichte an der Strecke nach Weilheim zu bestaunen.
Die Modellbahnfreunde blicken auf arbeitsintensive Wochen zurück, die ihnen als Eisenbahnbegeisterte jedoch auch viel Spaß bereiteten. Unzählige Besucherinnen und Besucher ergänzten durch eigene Erlebnisse die von ihnen zusammengetragene Fülle an Informationen. Vor allem die zu jedem Streckenabschnitt beigefügten historischen Bilder wurden genau betrachtet. Da erkannte ein Besucher seinen Vater und seinen Onkel bei der Zuckerrübenverladung in Egling, ein anderer sich und seinen Bruder als Kleinkinder am Bahnsteig von Merching.
Viele haben persönliche Erinnerungen an die Ammerseebahn
„Unsere Tochter muss unbedingt noch herkommen und die Ausstellung anschauen“, wünschte ein Ehepaar, das auf einer Postkarte von Walleshausen sein früheres Wohnhaus im alten Schulgebäude entdeckte. Ganz genau betrachtete auch Ingeborg Kohnen aus Dießen die Fotos und stand lange vor dem Informationsblatt zum ehemaligen Haltepunkt Wielenbach. „Hier habe ich mit meinem verstorbenen Mann gewohnt“, sagte sie und zeigte auf ein Bahnbediensteten-Wohnhaus am Bahnhof Wielenbach. Er war Fahrdienstleiter an der Ammersee-Strecke gewesen und zuletzt viele Jahre in Dießen tätig. Während seines Diensts hätten sie im ersten Stock im Bahnhof Dießen gewohnt, berichtete Ingeborg Kohnen. „Die persönlichen Geschichten rund um die Ammerseebahn waren für uns eine große Bereicherung“, bestätigt Wolfgang Wrba.
Es gab auch skurrile Geschichten rund um die Haltepunkte, die Wrba teilweise beim Durchforsten des Meringer Anzeigers ausgegraben hatte. Dazu gehört die „Spionage am Bahngleis“ von Walleshausen. Es wird berichtet, dass der örtliche Dreschmaschinenhersteller Rüll die mit Konkurrenzprodukten beladenen Züge vor Ort angehalten habe, um die Maschinen der Mitbewerber eingehend zu begutachten und auszumessen, bevor sie zu ihrem Zielort weiterfahren konnten. „Ja, da war mein Onkel auch beteiligt“, gestand eine Besucherin etwas verschämt ein. Aus heutiger Sicht kurios auch die Erzählung einer Eglingerin, die in ihrem Wohnhaus im dortigen Bahnhof bereits eine Toilette mit Wasserspülung besaß und deshalb besonders regen Besuch von ihren Freundinnen im Altort bekam. An den beiden kommenden Sonntagen bieten die Modellbahnfreunde jeweils um 15 Uhr eine Führung durch die Jubiläumsausstellung.
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