Theaterfreunde Ried feiern 50-jähriges Bestehen
Frauenmangel unter den Laiendarstellern führte einst zur Vereinsgründung. Eine Rückschau und viel zu lachen gibt es bei der Jubiläumsfeier am Samstag.
Die Theaterfreunde Ried feiern ihr 50-jähriges Bestehen – in einer Zeit, in der viele kulturelle Institutionen mit Herausforderungen zu kämpfen haben. Doch die Theaterfreunde Ried haben nicht nur überlebt, sondern blühen auf. Das Jubiläum bietet Anlass zur Feier und Reflexion über die vergangenen Jahrzehnte. „Dieses besondere Jubiläum möchten wir gerne mit euch feiern und euch zu einem gemütlichen und unterhaltsamen Festabend einladen“, sagt Vorstand Alois Bachmeir voller Vorfreude.
Das Programm am Samstag, 4. Mai, ab 18 Uhr in der Rathausturnhalle verheißt auch alles andere als eine trockene Veranstaltung. Lustige Sketche der Theatervereine Bachern und Steindorf sowie natürlich der Theaterfreunde Ried und der Jugend, ein Rückblick auf 50 Jahre Vereinsgeschichte, Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder und die musikalische Unterhaltung durch die vereinseigene Theatermusik versprechen Unterhaltung und Spaß. Ab 23 Uhr ist Party mit DJ und Dancefloor angesagt. Auch für Speisen und Getränke wird vom Gasthof Giggenbach gesorgt. Der Abend richtet sich an geladene Gäste und die Vereine.
Rund 180 Anmeldungen sind dafür schon eingegangen. Die Vereine aus Ried und Umgebung geben den Theaterfreunden gerne die Ehre. Besonders freut sich Spielleiter Andi Seidl, dass der Theaterverein, der 1974 mit 25 Mitgliedern gegründet worden war, heute stolze 130 Mitglieder zählt. „Besonders die Jugend ist bei uns stark vertreten“, sagt er. In Ried werde aber schon viel länger als nur 50 Jahre Theater gespielt, erzählt Bachmeir.
Anfangs sorgte der Burschenverein für das Theaterspiel in Ried
Bereits 1925 hatten sich 25 theaterbegeisterte Rieder gefunden, die mit ihrem Spiel ihre Mitbürger unterhielten. Dann unterbrach der Krieg, aber bereits Ende der Vierzigerjahre trafen sich wieder Leute, die das Theaterspiel aufleben ließen. Ab 1957 organisierte der Burschenverein das Theaterspiel in Ried. Aus diesem Verein rekrutierten sich auch die Spieler.
Bald stellte man aber fest, dass es ein kleines Problem bei der Auswahl der Spieler gab. Mitglied im Burschenverein waren damals nur unverheiratete Männer. Zum Theaterspielen braucht man aber auch Mädels, Frauen und verheiratete Männer. So wurde bald ein eigener Theaterverein gegründet. Die Hauptorganisatoren Toni Wittmann und Leonard Erhard schafften die Voraussetzungen für die Gründung eines selbstständigen Vereins. Die guten Beziehungen zum Burschenverein aber sind bis heute geblieben.
Viele Jahre spielten die Theaterfreunde beim Steinbock in Ried
Am 4. September 1974 wurden im Sportheim Ried die Theaterfreunde gegründet. Der erste Spielleiter Toni Wittmann habe den Verein sehr geprägt, so Bachmeir. „Leider ist er letztes Jahr verstorben, aber er war einer der tragenden Säulen des Theaterspiels in Ried“, bedauert der Vorsitzende. Über viele Jahrzehnte hätten die Aufführungen beim Steinbock stattgefunden. „Da es aber jedes Jahr wieder ein erheblicher Aufwand war, die Bühne auf- und abzubauen, bot sich die Rieder Grundschule an“. Die war nämlich Anfang der Neunzigerjahre zum Rathaus umgebaut worden und beherbergte im Untergeschoss eine große Turnhalle.
„Nun spielen wir schon 21 Jahre auf der Bühne im Rathaus. Die Spieler fühlen sich wohl und geben dies Jahr für Jahr an das Publikum weiter.“ Die Feierlichkeiten zum Jubiläum sollen eine Hommage an die Vergangenheit des Vereins und an die vielen Menschen, die geholfen haben, werden. Ehemalige Mitglieder, langjährige Unterstützer und treue Zuschauer werden zusammenströmen, um Erinnerungen auszutauschen und gemeinsam auf die Erfolge des Vereins zurückzublicken.
Anlässlich des Jubiläums soll auch ein Blick in die Zukunft geworfen werden. Mit neuen Talenten, frischen Ideen und einem unerschütterlichen Gemeinschaftssinn steht der Verein bereit, die kommenden 50 Jahre mit ebenso viel Begeisterung und Engagement anzugehen.
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