So könnte das Unfallrisiko von Fahranfänger vermindert werden
Fahranfänger haben mit Abstand das höchste Unfallrisiko, weil sie ihre Fähigkeiten überschätzen und wenig Erfahrung haben. Wie das Unfallrisiko verringert werden soll.
Die Überschätzung eigener Fähigkeiten verbunden mit geringer Erfahrung wird auf deutschen Straßen zuweilen zum tödlichen Cocktail. Nach wie vor haben Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren das mit Abstand höchste Unfallrisiko. Ein Zustand, mit dem sich das Bundesverkehrsministerium nicht abfinden will.
Die nachgeordnete Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast) macht Vorschläge, wie Unfallzahlen in den „sieben risikoreichsten Jahren“ vermindert werden können. Dazu gehört unter anderem ein zeitgemäßer Fahrschulunterricht. Die Ausbildung fußt derzeit großteils auf Konzepten, die in den 70er und 80er Jahren eingeführt worden sind. Für die Bundesanstalt liegt es nahe, dass die Fahrschulausbildung „allein nicht ausreicht, um Fahranfängern die Kompetenzen zu vermitteln, die sie für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr benötigen“. Der Theorie-Unterricht soll nach der Empfehlung der Bast weniger starr ablaufen und sich nicht nur an bloßen Lerninhalten orientieren. Mithilfe des Internets könnten angehende Fahrprüflinge zudem im „Selbststudium“ ihr Wissen vertiefen.
Das begleitete Fahren könnte ausgeweitet werden
Damit aber nicht genug. Weitere Vorschläge zur Reduzierung des hohen Anfangsrisikos werden derzeit von einer Projektgruppe „Hochrisikophase Fahranfänger“ erarbeitet und in den kommenden Monaten dem Gesetzgeber vorgelegt. Diese beziehen sich zum Beispiel auf die Ausweitung des Begleiteten Fahrens, auf Aufbaukurse etwa in Fahrschulen oder auf eine längere Probezeit beim Führerschein. Als besonders aussichtsreich wird eine Erweiterung des Begleiteten Fahrens auch auf 18-Jährige betrachtet. Ergebnisse zeigen: „Wer daran teilnimmt, hat danach ein deutlich vermindertes Unfallrisiko“, sagt Michael Bahr von der Bundesanstalt.
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