Der Tod schritt über den Heiligen Berg
Elchingen Ein französischer Gardechasseur in Originaluniform des Jahres 1805 mit Bärenfellmütze und Fackel führte etwa 50 interessierte Elchinger Bürgerinnen und Bürger durch die dunklen Kellergewölbe des Elchinger Klosters. Begleitet wurde er vom Ulmer Autor Thomas Schuler, der mit Auszügen aus seinem neuen Geschichtsband "Napoleon in Bayern - Die Schlacht von Elchingen" die wohl dunkelsten Tage der Elchinger Geschichte in Erinnerung rief.
Damals schritt der Tod über den Heiligen Berg. Elchingen hatte damals 500 Einwohner, doch innerhalb von fünf Stunden starben 7000 junge Menschen. Das Buch ist nicht nur eine minutiöse Aufarbeitung der Geschichte, es verzichtet auch auf jede Glorifizierung und verheimlicht auch nicht, welche Einzelschicksale hinter der Zahl der Getöteten und Verwundeten stecken. Dies wurde im Kellergewölbe deutlich, wo Autor Schuler im Fackelschein las.
In den dort abgedruckten Originalaufzeichnungen eines jungen französischen Leutnants berichtet dieser von der grausamen Entdeckung toter österreichischer Soldaten, unter denen ein Schwerverletzter begraben war, der flehend um Hilfe rief. Die jungen Männer waren in den Keller geflohen dessen schwere Türen zufielen, sodass sie nicht mehr herauskommen konnten. Dieses Schreckensszenario war so furchtbar, dass Schulers Lesung eine Stille folgte, in welcher spürbar wurde, dass die Menschen selbst 205 Jahre nach der Schlacht von Elchingen noch ahnen, dass auch Napoleons Schlachten nichts anderes waren als ein menschenverachtendes Abschlachten. (mde)
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