Die Kraft des Windes nutzen
Gundelfingen Wendelin Einsiedler hat das einmal ausgerechnet. "Zwei geplante Windkraftanlagen des Typs E 82 bringen 80 Prozent des Ertrags, den alle 40 Milchviehbetriebe in Wildpoldsried mit 1350 Kühen erwirtschaften", sagt der Landwirt, der heute vornehmlich Energiewirt ist. Eine Zahl, die beim ökologischen Kraftwerksgespräch des Forums unter Vorsitz von Raimund Kamm in Gundelfingen für Raunen im Publikum sorgt. Eine andere dagegen noch viel mehr. Denn drei Windkraftanlagen dieses Typs würden insgesamt 22 000 Tonnen Braunkohle ersetzen. "Man kann in Deutschland also Umweltschutz betreiben und damit auch noch Geldverdienen. Und da stehen einfach drei Spargel im Wald", sagt Einsiedler.
Nicht drei, sondern dreizehn Spargel will Einsiedlers Kollege Georg Honold in den Wald von Zöschingen stellen. Auch er ist zum ökologischen Kraftwerksgespräch gekommen und hat einiges zu sagen. Etwa darüber, wie er im Landkreis Heidenheim damals bei einem gemeinsamen Gespräch mit allen Stellen an einem Tisch völlig unkompliziert eine Genehmigung in Aussicht gestellt bekam. "Aber hier drehen wir eine Ehrenrunde nach der anderen, gucken nach Fledermäusen, nach dem Rotmilan, und dann wieder nach den Fledermäusen. Das machen wir wahrscheinlich bis zum Sankt Nimmerleinstag." Dabei, sagt Honold, habe man ihm damals vonseiten des Landratsamtes geraten, in die im Regionalplan vorgesehenen Vorranggebiete zu gehen.
Das Problem, sagt Landrat Leo Schrell, der ebenso wie sein Kollege Hubert Hafner aus Günzburg zum Gespräch gekommen ist, liege in Bayern in der Struktur der Verwaltung begraben. Jahrelang habe man mit 40 Stellen und knapp 150 Gemeinden um einen Regionalplan gerungen. "Und jetzt wo wir genehmigen wollen, kommt plötzlich die Fledermaus." Er sei mitunter ein bisschen überrascht, dass auf der einen Seite in der Region 76 000 Menschen gegen ein Zwischenlager in Gundremmingen unterschrieben hätten, während es auf der anderen Seite aber massiven Widerstand gegen regenerative Energie in der eigenen Nachbarschaft gebe.
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