Ein 100-Jähriger führt die Apostel an
Burgau zeichnet jedes Jahr die zwölf ältesten männlichen Bürger der Markgrafenstadt aus. Zusammen sind sie heuer 1118 Jahre alt.
Lediglich fünf der zwölf Ältesten in Burgau konnten am Gründonnerstag zur traditionellen Apostelehrung in die Kapuzinerhalle kommen. Die Verneigung vor den ältesten männlichen Bürgern der Stadt hat eine lange Tradition, die sich in der Stiftung eines Burgauer Pfarrers begründet. Nach dem wirtschaftlichen Aus der Stiftung übernahm die Stadt die ehrenvolle Aufgabe und lädt alljährlich die Senioren zu Festakt, Kaffee und Kuchen ein.
Wer zur Ehrung verhindert ist, dem werden das kleine Osternest und das Geldgeschenk nach Hause gebracht. Die zwölf Ältesten gehören alle einer Dekade an: Florian Eska, der vor Kurzem seinen 100. Geburtstag feiern konnte, führt schon seit Jahren die Altersriege an und auch an diesem Gründonnerstag hat er es sich nicht nehmen lassen, zum Ausklang des Festaktes ein vielstrophiges, melancholisches Lied vorzutragen. Zuvor hatte Bürgermeister Konrad Barm die Geschichte der Apostelehrung für die neu in den Kreis der Ältesten Aufgenommenen erklärt und die Jubilare namentlich begrüßt. Im Wechsel übernehmen der katholische und der evangelische Pfarrer von Burgau bei der Apostelehrung die Festrede. In diesem Jahr war es an Dekan Martin Finkel, die betagten Herren zu würdigen. Er nahm das Bild der „Apostel“ auf und machte die Anwesenden darauf aufmerksam, dass die Blickachse von der Festtafel über die Kapuzinerkirche direkt hinauf zur Pfarrkirche mit der Darstellung des letzten Abendmahles reiche. Die Apostel hatten nicht nur einen Sendungsauftrag, sondern waren auch in ihrer Hingabe gefordert. Und diese, von Christus mit seinem Opfer für die Menschen vorgelebte Hingabe, schaffe Gemeinschaft. Denn schon Augustinus, erinnerte Finkel, habe die Gemeinschaft als Summe der Hingabe definiert.
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