
Der größte Posten sind die Personalkosten

Die Verwaltungsgemeinschaft Ichenhausen beschließt den Doppeletat für die Jahre 2019 und 2020. Das ist in den Gemeinden in den kommenden Monaten geplant
Große Investitionen stehen bei der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ichenhausen nicht an, zu etwa 80 Prozent besteht der Haushalt der Ichenhausen, Ellzee und Waldstetten umfassenden Verwaltungsgemeinschaft aus Personalkosten. Kurz vor der Sommerpause hat die VG-Versammlung den Doppeletat für 2019 und 2020 einstimmig beschlossen, nachdem der VG-Vorsitzende Robert Strobel und die Bürgermeister Karl Schlosser (Ellzee) und Michael Kusch (Waldstetten) die Eckpunkte des Doppelhaushalts vorbesprochen hatten.
Die Arbeit im Neubau der Verwaltung ist schon zum Alltag geworden, 2016 konnte er bezogen werden. Dort stehen moderne und freundliche Arbeitsplätze zur Verfügung. Aber irgendwie gilt die Devise: Nach dem Neubau ist vor dem Umbau, zumindest in abgewandelter Form. Denn schon im Doppelhaushalt 2017/2018 hatte die Verwaltungsgemeinschaft Gelder für Unterhaltsmaßnahmen in den Büros der Bau-und Finanzverwaltung, in den Fluren und im Treppenhaus im Anbau an das alte Rathaus eingestellt. Die sollen jetzt fortgesetzt werden, es geht vor allem um Maler-, Trockenbau- und Bodenbelagsarbeiten und um den Austausch der Beleuchtung. Anschließend sollen die Mitarbeiter von Bau-und Finanzverwaltung und teilweise auch der Hauptverwaltung nach über 20 Jahren zeitgemäße Büromöbel bekommen. „Die Beschäftigten freuen sich, wenn bis zum Jahresende peu á peu die Büros auf Vordermann gebracht werden“, sagte der VG-Vorsitzende Robert Strobel dazu.
Außerdem sollen der Sozialraum und die beiden Besprechungsräume im Anbau des alten Rathauses ausgestattet werden. Dafür will die Verwaltungsgemeinschaft 109500 Euro aus der Rücklage entnehmen, in die Haushaltsrest eingeflossen sind. Weitere Investitionen sind nicht geplant. Den Austausch der Fenster im Anbau am alten Rathaus hat übrigens die Stadt bezahlt, wie Bürgermeister Robert Strobel den VG-Vertretern sagte. Auch im kommenden Jahr wird die VG in ihre Rücklage greifen und 50000 Euro entnehmen, „um die Umlage etwas zu senken“, wie Kämmerer Michael Fritz sagte, der den VG-Vertretern am Donnerstag den Doppelhaushalt vorstellte. Im laufenden Jahr enthält der Haushaltsplan im Vermögenshaushalt 109500 Euro für die oben genannten Investitionen, dazu 2,19 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt. 2020 sind im Vermögenshaushalt 50000 Euro vorgesehen, im Verwaltungshaushalt knapp 2,9 Millionen Euro. Kämmerer Michael Fritz rechnet für das laufende Jahr mit 1,69 Millionen Euro, die nicht durch Einnahmen gedeckt werden können, im kommenden Jahr mit 1,73 Millionen Euro. Diese Beträge werden je nach Einwohnerzahl auf die Mitgliedsgemeinden umgelegt. Verglichen mit dem vorigen Doppeletat von 2017/2018 ist die Verwaltungsgemeinschaft um 250 Einwohner gewachsen. Den größten Zuwachs hat der Markt Waldstetten mit plus 54 Einwohnern, in Ellzee ist ein Plus von zwölf Einwohnern zu verzeichnen. In Ichenhausen hingegen leben im Vergleich zum vorigen Haushaltszeitraum 250 Bürger weniger. Das bedeutet, dass Ichenhausen im laufenden Jahr 1344008 Euro Verwaltungskostenumlage beisteuern muss, Waldstetten 174906 Euro und die Gemeinde Ellzee 173425 Euro. Im kommenden Jahr steigt die Verwaltungskostenumlage leicht auf 1376405 Euro für Ichenhausen, 179122 Euro für Waldstetten und 177606 Euro für Ellzee. Umgerechnet macht das in diesem Jahr 148,10 Euro Verwaltungskostenumlage pro Bürger, im kommenden Jahr werden es 151,67 Euro pro Kopf sein. Einfacher zu greifen sind diese Zahlen so: Ichenhausen trägt etwa 80 Prozent der Verwaltungskosten, Ellzee und Waldstetten übernehmen jeweils etwa zehn Prozent.
Schulden macht und hat die Verwaltungsgemeinschaft Ichenhausen nicht, wohl aber hat sie Rücklagen. Zum Beginn des Haushaltsjahres 2019 waren das knapp 133000 Euro. Nach der Entnahme von 109500 Euro und gleichzeitig einer Zuführung von 59544 Euro werden zum Ende dieses Jahres noch gut 83000 Euro auf der hohen Kante sein.
Die weitere Entnahme aus den Rücklagen von 50000 Euro im nächsten Jahr zur Umlagensenkung ist ebenfalls kein Problem, dann bleiben nach den Berechnungen von Kämmerer Fritz am Jahresende 2020 noch gut 33000 Euro Rücklage übrig, deutlich mehr als die geforderte Mindestrücklage von 20300 Euro.
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