Konzept ist überfällig
CSU-Fraktion fordert erneut Erweiterung des Angebots in Günzburg
Günzburg Die CSU-Fraktion im Günzburger Stadtrat hat erneut die Erweiterung des Angebotes der Heilig-Geist-Spitalstiftung gefordert. Fraktionsvorsitzende Dr. Ruth Niemetz erinnert an den CSU-Antrag vom Januar 2010, in dem genau dieses Thema war. Getan habe sich bis jetzt nichts. „Es fehlen Kurzzeitpflegeplätze, eine Be-schützende Einrichtung und weitere Einzelzimmer“, so Niemetz.
Wie Altenheimreferent Stadtrat Peter Lang berichtet, wurde Ende 1998 der Neubau des Alten- und Pflegeheimes mit 20 Rüstigen- und 60 Pflegeplätzen in Betrieb genommen. Derzeit weise das Heim 34 Einzel- und 24 Doppelzimmer aus. Von den 82 Bewohnern würden seit Ende des Jahres nur noch acht Bewohner als „Rüstige“ betreut, so Lang. Die 74 weiteren Bewohner seien mehr oder weniger pflegebedürftig. Etwa zwei Drittel der pflegebedürftigen Bewohner würden an Demenz leiden.
Bereits bei der Eröffnung des Neubaues herrschte laut CSU Einmütigkeit im Stadtrat, dass der bauliche Rest an der Spitalkirche wieder für die Unterbringung rüstiger Menschen ausgebaut werden sollte. 2001 mahnte daher der damalige Altenheimreferent Dr. Thomas Ermer an, dass insbesondere Plätze für die Tages- und Kurzzeitpflege eingerichtet werden sollten. „Heute gilt dies umso mehr, als die Kreisklinik Günzburg die Betten der Kurzzeitpflege wieder in Akutbetten umgewandelt hat“, so die Fraktionsvorsitzende Ruth Niemetz.
Im Januar 2010 beantragte die CSU-Fraktion die Erarbeitung eines Konzeptes für den Ausbau der Heilig-Geist-Spitalstiftung. Nach wie vor fehlen aus ihrer Sicht in Günzburg Unterbringungsmöglichkeiten für die Entlastung von Angehörigen in Form der Tages- und Kurzzeitpflege. Bei der steigenden Zahl an Heimbewohnern mit Demenz müsse auch an die Errichtung einer „beschützenden“ Station gedacht werden.
Seit 1. September 2011 sind in Bayern neue Vorschriften für den Bau und den Betrieb von Einrichtungen der Altenpflege in Kraft. Bei Neubauten müssen nunmehr 75 Prozent der Heimplätze in Einzelzimmern errichtet werden, so Peter Lang. Für bestehende Einrichtungen gelten Übergangsbestimmungen. Im Hinblick auf Zuschüsse vom Freistaat und Landkreis sollten konkrete Planungen alsbald erfolgen. Insofern sei ein Erweiterungskonzept für die Heilig-Geist-Spitalstiftung überfällig und brisant, so die Fraktion. (alk/pm)
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