Heiliger hat wieder seinen Platz
Das Burgauer Antonele ist aufwendig restauriert worden und wird jetzt gesegnet
Er gilt als einer der beliebtesten Volksheiligen. Und manchmal hat man ihn wirklich nötig: „Heiliger Antonius hilf mer doch, dass i meine Schlüssel wiederfind“, hat so mancher schon gesagt. Der Heilige Antonius gilt als Patron für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände, scherzhaft wird er auch der Patron der Schlamper genannt. An der Sophienstraße in Burgau steht ein Bildstock mit einer Figur von ihm, mit dem Jesuskind auf dem Arm. Für die Burgauer ist es „das Antonele“. Jedes Jahr im Juni findet dort ein Gottesdienst statt. Jetzt wurde das Antonele renoviert.
Im nächsten Jahr, wenn die neue Figur ihr 40-jähriges Bestehen feiert, soll es im neuen Glanz erstrahlen. „Im Inneren war alles grau und schwarz, vor allem von den Paraffinrückständen der Kerzen“, erzählt Dieter Joas, Vorsitzender der Kolpingfamilie Burgau. Der Bildstock erhielt einen neuen Anstrich, nachdem der Innenraum komplett gereinigt und außen der teilweise feuchte Putz entfernt und neu aufgetragen worden war. Doch wer sollte den Antonius restaurieren? Dafür fand sich schließlich Kirchenmaler Ludwig Klein. In mehreren Monaten reinigte er ihn und begann, ihn neu zu fassen. Ebenfalls ehrenamtlich und für ihn als Burgauer schon eine gewisse Ehre, wie er bemerkt. Seit Kurzem befindet sich der heilige Antonius wieder an seinem alten Platz, aufwendig verankert und hinter einem verschlossenen Gitter. Kerzen sollen keine mehr im Inneren stehen, wegen der Rückstände. An diesem Samstag um 18 Uhr wird das Antonele mit einem feierlichen Feldgottesdienst, umrahmt vom Städtischen Jugendblasorchester Burgau, von Dekan Martin Finkel gesegnet. Bei schlechtem Wetter findet der Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche statt. Es ist jedoch nicht die Originalfigur, die sich im Bildstock befindet. Die wurde gestohlen am 20. August 1976, die Burgauer waren empört. Von der Figur des Heiligen Antonius, von der lediglich bekannt ist, dass sie aus dem 18. Jahrhundert stammte, fehlt bis heute jede Spur, der Kunstdieb wurde nie gefasst. Die Burgauer wollten ihr Antonele aber wieder haben. Auf Anraten des damaligen Kolpingpräses und Benefiziat Richard Fischer fasste die Kolpingfamilie Burgau den Entschluss, den gestohlenen Antonius zu ersetzen. Finanziert durch Privatspenden, unter anderem von Anliegern, und dem Erlös der Schlossfeste von damals konnte dem Regensburger Bildhauer Max Reiger der Auftrag erteilt werden, nach alten Aufzeichnungen und Bildern einen neuen Antonius zu schaffen. Gefasst hat ihn Josef Kögl aus Jettingen. 40 Jahre lang wurde das Antonele und dessen Umfeld übrigens von der Familie Merz aus Burgau gepflegt. Und am meisten hatte man sich damals darüber geärgert, dass ausgerechnet kurz bevor der Heilige Antonius gestohlen wurde, dieser auch noch sorgfältig gereinigt worden war.Informationen über die Entstehung des Bildstocks gibt es übrigens nur wenige. Allerdings wurde er schon einmal versetzt und optisch verändert, aufgrund von Planungen einer Umgehungsstraße von der Ulmer Straße zur Leuze-Kurve führend in den 60er Jahren.
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