Die Leistungsschau zieht schon die Massen an
Es ist am Freitag ein perfekter Start für die Regionalmesse in Ichenhausen gewesen. Politisch wurde es dabei aber auch.
Nein, Zeitungsredakteure sind keine Propheten, auch wenn der CSU-Landtagsabgeordnete Alfred Sauter das am Freitagmittag scherzhaft dem Schreiber dieser Zeilen unterstellte: Am Mittwoch stand geschrieben, das Wetter bei der Ichenhauser Leistungsschau werde voraussichtlich gut sein. Heute war es sonnig und nicht zu warm – der perfekte Auftakt für die Rekord-Messe. Da hat der Redakteur mit seiner Vorhersage noch mal Glück gehabt.
Mit Glück jedoch hat es nichts zu tun, dass gleich zum Auftakt der dreitägigen Schau so viele Menschen auf das Ausstellungsgelände kamen. Das liegt vielmehr an der perfekten Vorbereitung und dem hervorragenden Ruf als regionales Schaufenster, den sich die Leistungsschau in drei Jahrzehnten hart erarbeitet hat. Sie ist mit 121 Ausstellern die größte Ausstellung in der Geschichte Ichenhausens, wie Bürgermeister Robert Strobel sagte.
Sie wird seit jeher von der örtlichen Wirtschaftsvereinigung auf die Beine gestellt. Entsprechend stolz war deren Vorsitzender Franz Zenker, dass in der Vorbereitung alles so gut geklappt hat und so viele dabei halfen. Er pries die Messe als eine wichtige Leistungsschau von Handwerk und Mittelstand, der ohnehin die Stadt präge. „Leistungsfähigkeit und die Nähe zum Kunden“ zeichneten die Betriebe in Ichenhausen und der Region aus.
Auch die geplante Umfahrung war ein Thema
In seiner Eröffnungsansprache machte er sich einen Slogan unserer Zeitung zu eigen: Kauf vor Ort. Zenker: „Durch Ihren Einkauf von heimischen Produkten garantieren Sie Ihren Kindern und Enkeln auch weiterhin Ausbildungsplätze in ihrer Heimat.“ Kleinunternehmer und Mittelstand stellten die meisten Arbeits- und Ausbildungsplätze zur Verfügung und „zahlen die meisten Steuern und investieren überwiegend im Heimatort“.
Apropos Wirtschaft: Zenker ging auch auf die geplante Umfahrung von Ichenhausen ein, die nunmehr im Bundesverkehrswegeplan als „vordringlicher Bedarf“ ausgewiesen ist. „Wir brauchen eine funktionierende Infrastruktur, wir brauchen einen schnellen Warenfluss, wir brauchen die B16 neu, das Nadelöhr Ichenhausen muss weg.“
Sauter wiederum verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass Befürworter und Kritiker der Umfahrung doch noch zu einer Lösung kommen. „Ich hoffe, wir finden einen Weg, um das Wirklichkeit werden zu lassen, woran manche schon nicht mehr geglaubt haben.“ Das wäre ein weiterer Schritt zur Weiterentwicklung des Landkreises.
Die Region im Rampenlicht
Die stellvertretende Landrätin Monika Wiesmüller-Schwab sprach der Wirtschaftsvereinigung Dank und Anerkennung aus, dass sie mit der Messe die Region um Ichenhausen in das Rampenlicht der Öffentlichkeit stelle.
Bürgermeister Strobel stimmte ein Loblied auf die örtliche Wirtschaft an, von der auch die Stadt profitiere. Drei Millionen Euro habe sie im vergangenen Jahr an Gewerbesteuer eingenommen, die wiederum investiert werden können. „Ichenhausen ist stolz auf seine Unternehmer.“
Ungewohnte Worte bekamen die Eröffnungsgäste von Bruna Bigagnoli zu hören. Die Präsidentin des Partnerschaftskomitees von Valeggio lobte die Messe zunächst auf Italienisch – um dann auf Deutsch zu erklären, wie hervorragend alles organisiert sei und Valeggio hier seine Produkte präsentieren könne.
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