
SC Ichenhausen erkämpft sich mit kuriosem Tor einen Punkt


2:2 nach 0:2: Wie der SC Ichenhausen in Garmisch eine verloren geglaubte Partie dank eines kuriosen Tores ausgleichen konnte.
Es waren keine guten Vorzeichen, unter denen der SC Ichenhausen seine weiteste Auswärtsfahrt der Saison antrat. Vor dem Gastspiel beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen fielen gleich fünf Stammspieler aus, SCI-Coach Oliver Unsöld hatte neben Ersatztorwart Andre Tietze nur zwei Feldspieler auf der Bank.
Entsprechend vorsichtig ging der SCI auch in dieses Landesliga-Duell. Vor der Partie hatte Unsöld vor der Konterstärke der Garmischer gewarnt. In der vergangenen Saison hatten die Königsblauen beide Spiele gegen die Oberbayern verloren. Und so hieß die Devise: sicher stehen, die Null halten, keine Konter zulassen. Das klappte gut, für die rund 200 Zuschauer im Stadion am Gröben bedeutete das aber auch eine über weite Strecken ereignisarme erste Halbzeit, in der sich in den Strafräumen kaum etwas tat.
Garmisch geht kurz vor der Pause in Führung
Erst nach mehr als einer halben Stunde wurde Garmisch langsam gefährlicher, aber Jonas Poniewaz verfehlte das Tor jeweils knapp (33., 38.). Dann passierte das, was der Ichenhauser Trainer befürchtet hatte: Garmisch überraschte die aufgerückte Ichenhauser Mannschaft mit einem langen, flachen Pass auf Stefan Lorenz. Der Angreifer gewann das Laufduell mit SCI-Innenverteidiger Waldemar Schaab und knallte den Ball aus zwölf Metern unter die Latte zu seinem fünften Saisontor (41.). Ichenhausen war geschockt und hatte es Keeper Liridon Rrecaj zu verdanken, dass Garmisch nicht noch vor der Pause erhöhte.
Nach dem Seitenwechsel dauerte es dann eine Viertelstunde, ehe die Gastgeber dann doch das 2:0 erzielten. Und das auf kuriose Art und Weise. Denn das Tor resultierte aus einer Ecke des SC Ichenhausen. Während der Ausführung stand Torwart Rrecaj rund 25 Meter vor seinem Kasten, Nico Breskott und Tim Dopfer sicherten hinten ab. Der Eckball brachte nichts ein und Rrecaj machte sich auf den Rückweg zu seinem Tor. Doch als er sich wieder umdrehte, stand auf einmal der Garmischer Moritz Müller vor ihm. Breskott und Dopfer hatten den langen Ball des Garmischer Keepers Stefan Schwinghammer unterschätzt und Müller entwischen lassen. Rrecaj war machtlos, ein Foul hätte einen Platzverweis bedeutet. Und so netzte Müller zur scheinbaren Vorentscheidung ein (60.).
Fischäß bringt Schwung in den Offensive des SC Ichenhausen
In der Folge schalteten die Gastgeber dann einen Gang zurück, wollten das Ergebnis offensichtlich verwalten. Das sollte sich rächen. SCI-Trainer Unsöld bracht mit Simon Fischäß (für Dopfer) und Dennis Bogdan (für Schaab) frische Kräfte. Aufgeben ist nicht die Sache der Königsblauen, die sich nun mehr Spielanteile erarbeiteten und zeigten, dass sie auch gut Fußball spielen können. Ein schöner Spielzug brachte die Gäste wieder heran. Der wieder in der Abwehr eingesetzte Stefan Strohhofer leitete nach einem gewonnenen Kopfballduell an der Mittellinie weiter auf Yannick Maurer. Der schnelle Außenstürmer sprintete die Linie entlang und spielte einen scharfen Flachpass in die Mitte, wo Fischäß zum Anschlusstreffer verwandelte (65.).
Nun war der Wille da, doch noch einen Punkt mitzunehmen. Die Schlussphase gehörte dann auch den Ichenhausern. Maximilian Ocker scheiterte nach einem Eckball per Kopf am starken Schwinghammer (80.). Kurz darauf zielte der diesmal im Angriff eingesetzte Fischäß nach Flanke von Ocker über die Latte. Kurz vor Schluss machte sich der etatmäßige Defensivspieler dann endgültig zum Spieler des Spiels. Einen Freistoß von Benjamin Sturm beförderte Fischäß per Bogenlampe in hohem Bogen Richtung Tor. Der Garmischer Schwinghammer verschätzte sich und klärte den Ball erst hinter der Linie. Das sah zumindest der Linienrichter so, der daraufhin von den Garmischern bestürmt wurde. Die Gastgeber waren über den vermeintlich ungerechten Ausgleich so erbost, dass Schiedsrichter Alexander Schkarlat einen Betreuer des FC sogar mit Gelb verwarnte.
Erst nach dem Abpfiff beruhigten sich die Gemüter wieder, als auch Garmischer Zuschauer die Rechtmäßigkeit des Treffers bestätigten. Und so fuhr der SC Ichenhausen mit einem hart erkämpften, aber nicht unverdienten Punkt wieder nach Hause.
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