
Es ist wieder Zeit, auf Winterreifen zu wechseln


Wer nicht lange warten möchte, sollte sich jetzt um einen Termin in seiner Werkstatt bemühen, rät ein Günzburger Experte.
Noch sieht die Wetterprognose nicht danach aus. Doch die erste Schneeflocke, die in den nächsten Wochen vom Himmel fallen wird, wird wieder den einen oder anderen Autofahrer überraschen. Da war doch was? Richtig! Schnell noch zur Werkstatt zum Reifenwechsel, bevor die nächste Fahrt zur Rutschpartie wird.
Diesen Gedanken werden erfahrungsgemäß mehr Autofahrer haben, als Werkstätten überhaupt Kapazitäten zum Wechseln vorhalten können. Deswegen lautet der Rat von Fachleuten: Wer lange Wartezeiten vermeiden möchte, sollte sich frühzeitig um einen Termin kümmern. Das hat auch einen Sicherheitsaspekt: „Ab einer Temperatur von unter sieben Grad sind die Bremseigenschaften der Sommerreifen gegenüber den der Winterreifen nachteilig“, erklärt Günter Ihle, Geschäftsführer der Günzburger Reifenfirma Rigdon GmbH. In einer Extremsituation, also einer Gefahrenbremsung, könne das den Unterschied ausmachen. Und bei Schnee oder gefrierendem Regen sind Winterreifen ohnehin Pflicht.
Händler sind jetzt handlungsfähiger
Ein weiterer Vorteil bei einem frühzeitigen Termin ist, dass die Händler im Falle einer Reifen-Neuanschaffung handlungsfähiger sind. In den vergangenen Jahren seien durch neue Fahrzeugtypen – zum Beispiel durch unterschiedlich große SUVs – auch neue Reifen auf den Markt gekommen. „Wir haben zwar den Standard da, können aber nicht Reifen für alle Modelle auf Vorrat lagern.“ Nicht nur der Firma Rigdon geht das so.
Der Reifenprofi hat noch einen weiteren Tipp: Beim Wechsel gleich die Reifen auswuchten lassen. Eine Maschine versetzt das Rad in Rotation. Die Maschine ist mit Sensoren ausgestattet, sodass mit deren Hilfe die an der Achse gemessene Unwucht errechnet werden kann. Anschließend werden Gewichte an der Felge befestigt, um die Unwucht auszugleichen. „Das verlängert die Lebensdauer der Reifen“, sagt Ihle.
Das ist die Faustregel
Apropos Lebensdauer: Ein Reifen ist nicht mehr zulässig, wenn das Profil weniger als 1,6 Millimeter tief ist. Als Faustregel gilt: Verschwindet der goldene Rand einer Ein-Euro-Münze im Profil, ist noch genug vorhanden. Experten empfehlen jedoch ein Mindestprofil von drei Millimetern für Sommer- und Ganzjahresreifen und vier Millimeter für Winterreifen.
Doch ausgediente Reifen müssen nicht gleich entsorgt werden. Rigdon runderneuert Lkw-Reifen. Das heißt, der alte Kautschuk wird bis zur Karkasse abgefräst. Es entsteht ein Rohling, so wie bei der Produktion eines neuen Reifens. Danach wird ein neues Kautschukprofil aufgetragen und miteinander verbacken.
„Das schont die Ressourcen und den Geldbeutel“, so Rigdon-Geschäftsführer Ihle. Ab dem nächsten Jahr möchte er wieder mit der Produktion von runderneuerten Pkw-Reifen starten. Diese wurde im Zuge der Firmen-Umstrukturierung im Jahr 2014 ausgesetzt.
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