Liebe, Leidenschaft und Lasterhaftes
Susanne Steinle & Freunde mit großen Gefühlen in einer stürmischen Sommernacht
Burgau Während auf der Bühne der Kapuzinerhalle sich Begierden und Begehrlichkeiten im Strudel theatralischer Gefühlsäußerungen umtosten, entfesselte zeitgleich draußen die samstagabendlich profane Realität ihre sturmgewaltige Potenz. Zartgefühl und Zerstörung. Wie im wirklichen Leben. Und das wirkliche Leben durchs Opernglas betrachtet: auch nur Probleme. Susanne Steinle gab vorweg eine Milieuschilderung: Die ursprünglich vorgesehene Sopranistin Anna Lapkovskaja erkrankt, kurzfristige Umbesetzung, Bariton Franz Schlecht übernimmt, was aber heißt, völlige Neugestaltung und Neueinstudierung des Programms.
Und dieses schien, mit Opernarien und Klaviermusik von Mozart, Puccini, Chopin und Verdi, inhaltlich allein auf Liebe, Leidenschaft und lasterhafte Lebensformen ausgerichtet. War es auch. Aber so ganz serenadenhaft und cool doch wieder nicht, wie auch die Temperaturen nicht. „Ja, uns auf der Bühne ist auch warm“, sagte die Burgauer Sopranistin und wischte sich über die Stirn, dabei war noch kein Ton aus Mozarts „Idomeneo“ und „Così fan tutte“ gesungen. Und dass die Arien daraus allein schon schweißtreibend sind, geben selbst Mozart-Routiniers zu. Susanne Steinle, jetzt endgültig vom Mezzo in den Sopran zurückgekehrt, glänzte durch satte, volumenstarke Tongebung im Brustregister. Wenn sie allerdings, jugendlich vital aufgelegt, die sinnlichen Verlockungen hoher und höchster Gefühlslagen erstürmte, loderte auftrumpfende, vibratoangereicherte Hochdramatik mit, die locker einer fünfstündigen Wagneroper samt aller Heroinen zur Ehre gereichen würde.
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