"München '72" kommt nach Ichenhausen
München/Ichenhausen Im Frühjahr 2011 wird im Bayerischen Schulmuseum Ichenhausen die Wechselausstellung "München '72" eröffnet. Sie erinnert an die vielen markanten Ereignisse der Spiele vor 38 Jahren. Einen ersten Einblick in die Ausstellung gewannen Bürgermeister Hans Klement und Vertreter der Stadt Ichenhausen bei der Eröffnungsveranstaltung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München.
"Bei herrlich mildem Spätsommerwetter liegt am 26. August 1972 eine aufgeschlossene, frohe Erwartung in der Luft. Mehr als 80 000 Gäste aus aller Herren Länder stehen und sitzen im überfüllten Stadion. Die Zahl der Zuschauer wird auf annähernd eine Milliarde geschätzt", so berichtete ein Journalist von der Eröffnungsveranstaltung der XX. Olympischen Spiele in München. Willy Daume, der damalige Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, und Münchens Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel hatten 1966 den Zuschlag für Olympia 72 erhalten. Dieses Ereignis brachte entscheidende Impulse für München, so zum Beispiel den U-Bahn-Bau, den Ausbau der Infrastruktur oder der Einrichtung der Fußgängerzone, damals der ersten in Deutschland. Herausragend ist immer noch der Bau der Sportstätten, allen voran das spektakuläre Zeltdach des Olympiastadions.
Sportlich glänzten die Spiele mit großen Namen. Superstar war der schnauzbärtige Mark Spitz, der in den Schwimmwettbewerben sieben Goldmedaillen, alle mit Weltrekord, gewann. Für einen Doppelschlag im Sprint der Männer sorgte damals Valeri Borsow, der den 100- und 200-m-Wettbewerb zur großen Enttäuschung der Amerikaner gewann. Legendär ist auch die damals 17-jährige Olga Korbut, die nicht nur mit ihren drei Goldmedaillen, sondern auch mit ihrem strahlenden mädchenhaften Wesen überzeugte. Im Medaillenspiegel lag am Ende die UdSSR souverän vor den USA. Auf den nächsten Plätzen standen die DDR und die bundesrepublikanische Mannschaft.
Sportlicher Schwerpunkt
Das Haus der Bayerischen Geschichte und die Ludwig-Maximilians-Universität hatten es sich zur Aufgabe gemacht, an diese Ereignisse zu erinnern. Ergebnis war eine große, sehr anschauliche und informative Ausstellung, die modernste Präsentationstechniken nutzt. Die Bewerbung und die Architektur stehen ebenso im Mittelpunkt wie auch das Design der Spiele - wie das Maskottchen Dackel Waldi oder die neuen Piktogramme. Die sportlichen Höhepunkte, besonders die der deutschen Sportler, bilden einen Schwerpunkt der Ausstellung. Ausgespart wird nicht der Anschlag auf die israelische Olympiamannschaft, bei dem 17 Menschen den Tod fanden.
Die Ausstellung, die bis zum 12. Dezember im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München zu sehen ist, wurde vor Kurzem für die Öffentlichkeit freigegeben.
Bei der Feier wurde unter den Personen des öffentlichen Lebens auch Bürgermeister Hans Klement herausgehoben, da die Ausstellung nach dem Abbau in München ins Bayerische Schulmuseum Ichenhausen wechselt. Hier wird sie ab dem Frühjahr 2011 gezeigt. Nicht nur Sportbegeisterte können sich schon jetzt auf eine sehenswerte Präsentation freuen. (zg)
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