Das Orchester der Teelichter
Wie Geräusche im Zehentstadel zu Musik werden und was Halsketten mit einem Klavier zu tun haben
Alltagsgeräusche ins Musikalische umwandeln? Konzentriert durch das Foyer des Leipheimer Zehntstadels wandelnde Besucher, alle mit Kopfhörern bewaffnet? Eine nicht ganz alltägliche, eher skurrile Situation. So wurden am Freitag die Leipheimer Tastentage eröffnet. Vielmehr sind es „Tastentage 2.0“, die in diesem Jahr ein Update erfahren haben, wie Cordula Baier es umschrieb. „Die Kunst erwartet von uns, dass wir nicht stehen bleiben“ – mit dem Zitat von Ludwig van Beethoven behielt die künstlerische Leiterin des Zehentstadels recht, vor allem, was die inzwischen schon traditionelle Vernissage betraf.
Zum elften Mal werden mittlerweile die Tastentage veranstaltet. „Elf Jahre ausgesprochene Qualität, elf Jahre Mut und elf Jahre tolle Künstler“, betonte Leipheims Dritter Bürgermeister Hansjörg Reiff. Künstler, die teilweise dadurch einen raketenhaften Aufschwung erfahren hätten. Dies erfordere aber auch Kreativität und Herzblut sowie den Mut, etwas aufzunehmen, was nicht unbedingt dem Mainstream entspreche. „Ran an die Kopfhörer“ hieß es anschließend. Was die Besucher dann erfahren durften, war eine Adaption des Projektes „Urban Audio“ des Medien- und Klangkünstlers Florian Tuercke, eine musikalische Transformation öffentlicher Geräusche. Tuercke entwickelte dafür spezielle Saiteninstrumente, die, zeitweilig an innerstädtischen Verkehrsknotenpunkten aufgestellt, den Schall in musikalische Klänge umwandeln. Ein in der Nähe des Instrumentes befindliches Mikrofon schickt die Umgebungsgeräusche an die beiden gleich gestimmten Saiten, die dadurch in Schwingungen versetzt und mithilfe eines Tonabnehmers hörbar gemacht werden. Somit entsteht aus Geräuschen, die normalerweise als Lärm empfunden werden, eine außergewöhnliche Klanglandschaft. Deshalb auch die Kopfhörer.
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