Vernissage: Die pure Lust am Malen

VonPeter Wieser

Im Therapiezentrum Burgau ist die Ausstellung von Jürgen Graf eröffnet worden

Die Besonderheit liegt in der eigenständigen Zusammenstellung seiner Farben – und diese bestehen vorwiegend aus Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Dies und vor allem die Spontanität kennzeichnet seine Aquarelle, denen seine Vorliebe gilt. „Was gerade kommt, wird gemalt“, sagt Jürgen Graf, der leidenschaftlich in freier Natur oder nach Bildvorlagen und Fotografien malt. Dadurch lässt er nicht nur Natur und Umgebung in seinen Bildern weiterleben, er appelliert auch an die Fantasie des Betrachters. Kurz gesagt: „Die pure Lust am Malen.“ So lautet auch das Motto der derzeitigen Kunstausstellung im Therapiezentrum Burgau, die am Freitag eröffnet wurde.

Die Ausstellungen dort erleichterten den Patienten nicht nur die Zeit während ihrer Genesung, bemerkte Peter Miller, Leiter des Pflegedienstes. Sie stellten immer wieder auch eine Herausforderung für den Künstler dar. „What you see, is what you get – die Bilder sind leicht zu verstehen“, wünschte Miller den Gästen einen „kunstvollen“ Abend. Jürgen Graf lebt in Meitingen und ist seit 40 Jahren im grafischen Gewerbe selbstständig. Die Faszination liegt im schnellen und spontanen Reagieren, mit dem sich vollkommen gelöst und frei in seinen Bildern neue und abstrakte Antworten finden. „Ich male, was mir gefällt, anders lässt sich dies nicht sagen“, bemerkt der Künstler. Und dies wird nicht nur durch die Intensität der Farben deutlich. So „echt und ehrlich“ wie die Bilder wirken, so verschiedenartig sind die Motive, die von der Zartheit malerischer Aquarelllandschaften über das Christkind von Georg Petel bis hin zu den gefällten Baumgiganten oder den Gockel namens Caruso reicht. Mit geradezu stechendem Blick sieht dieser gnadenlos dem Besucher in die Augen. Ein faszinierendes Ergebnis aus dem Zusammenspiel der Farben, ebenso wie das „musikalische Untermalen“ von Robert Sittny am Piano, das die Vernissage begleitete. Die Ausstellung von Jürgen Graf läuft bis zum 2. September und kann täglich von 10 bis 18 Uhr in der Eingangshalle des Therapiezentrums Burgau besichtigt werden.

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