Wenn das Rätschen die Glocken ersetzt
Ab Gründonnerstagabend lebt der Brauch wieder auf. Überall in der Region sieht er etwas anders aus. Warum das so ist und was dabei alles passieren kann.
In der katholischen Kirche beginnen nach dem Gloria in der Gründonnerstagsmesse traditionell die Kirchenglocken zu schweigen – ein Zeichen der Stille. Erst in der Osternacht, zur Auferstehung Christi, dürfen sie wieder läuten. „Die Glocken sind nach Rom geflogen“, sagt man. Gerade den Kindern wurde dies oft erzählt, die daraufhin manchmal den Blick auf den Kirchturm wandten, um zu sehen, ob sie tatsächlich weg sind. Aber was machen die Glocken in Rom? Die Antworten sind unterschiedlich: Sie warten auf die Auferstehung, um dann den päpstlichen Segen in die Gemeinde zu bringen, um Kraft zu schöpfen oder schlichtweg um zu beichten, weil sie sich schämen.
Also heißt es: Rätschen, was das Zeug hält – um die Kirchenglocken zu ersetzen und damit die Gläubigen an die Gebetszeiten zu erinnern und zum Gottesdienst zu rufen. Nebeneinanderliegende Holzzungen werden durch Zähne oder Noppen an einem meist mit einer Kurbel gedrehten Rad gespannt und danach wieder entlastet. Je lauter das aufeinanderschlagende Holz dabei scheppert, umso besser. Da gibt es die kleine Handrätsche, die man dreht, solche mit einer kleinen Kurbel – aber auch recht abenteuerliche Konstruktionen. In Freihalden rätschen die Ministranten vor der Heiligen Messe an der Sakristei. In Jettingen ist das ähnlich. Bis etwa 2010 wurde dort sogar vom Kirchturm herunter gerätscht. Die Rätsche soll sich noch dort oben befinden, meint Jettingens Pfarrer Franz Wespel.
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