Von Kamm und Kehle: Barbershop begeistert Burgauer Publikum
Plus Der Chor „Herrenbesuch“ und die Gruppe „Veto“ traten in der Kapuzinerhalle auf und begeisterten mit haarscharf harmonischem Sound aus den Friseursalons der USA.
In der Burgauer Kapuzinerhalle gastierte ein Chor aus München mit einem Akteur aus dem Landkreis Günzburg. Josef Wiedemann aus Echlishausen im Bibertal singt bei „Herrenbesuch“ im Bass und fährt einmal pro Woche zu den Proben in die Landeshauptstadt. Der reine Männerchor pflegt den Barber Shop-Gesangsstil. Dieser entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Friseursalons der USA. Typisch dafür sind ein striktes A-Capella-Arrangement, enge Harmonien und begleitende Choreografien. Herrenbesuch war schon bei nationalen und internationalen Wettbewerben erfolgreich.
Im Konzert erklingen englische und deutsche Stücke. „Don´t worry about a thing“ beginnt balladesk, mit einer fließenden Melodie und dichten Molldreiklängen. Dann geht es über in ein schnelleres Tempo und Durdreiklänge. Hubert vom Goiserns „Weit, weit Weg“ bekommt ein sanft wogendes Vorspiel auf „Dududu“, sehnsuchtsvolle Zwischenspiele werden auf die Textzeile „Kimm her zu mir“ gesungen. Eine Premiere ist die Aufführung des Stückes „Always look on the bright side of life“, dem Lied der Gekreuzigten aus „Das Leben des Brian“. Die Melodie wechselt zwischen Tenor und Bass, bei den Pfeifpassagen sind reizvolle Nebenmelodien zu hören. Die Choreografie zeigt Kreuz-Gesten. Bei einem Stück über unterschiedliche Erwartungen an die Liebe bei Männern und Frauen wird das Publikum mit einbezogen. Josef Wiedemann singt den Männern die gospelige Bass-Linie vor: „Bindungsangst, ich habe Bindungsangst!“. Ein Tenor macht den Frauen die bluesige Überstimme vor: „Bitte bleib doch bei mir!“.
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