Spannung pur für Günzburger Babykost-Gründer bei "Höhle der Löwen"
Am Montagabend waren Kathrin und Kevin Strickle mit ihrem Start-up bei der Gründershow im TV zu sehen. Wie die Investoren auf die breifreie Babykost reagierten.
Montagabend gegen 21 Uhr auf Vox: Ein einjähriger Bub stopft sich mit großer Freude einen kleinen runden Pfannkuchen in den Mund und bringt damit fünf Männer und Frauen zum Lachen. Es handelt sich um die Investoren der Sendung "Die Höhle der Löwen", um deren Unterstützung Gründer mit ihren Startups kämpfen.
Der kleine Kiano ist mit seinen Eltern Kathrin und Kevin Strickle gekommen, die ihr Unternehmen für breifreie Babykost mit dem Namen "Minimo" vorstellen. Sie wollen ein Investment von 85.000 Euro und bieten dafür 15 Prozent der Firmenanteile. "Wir sind super optimistisch, weil wir eine Lücke im Supermarktregal füllen", sagt Kevin Strickle zu Beginn. Ob das Produkt die Löwen genauso überzeugt wie Sohn Kiano?
Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Ralf Dümmel, Tillman Schulz und Janna Ensthaler sind von Anfang an angetan von der Familie aus Lörräch. Die gebürtige Günzburgerin Kathrin Strickle hat gemeinsam mit Ehemann Kevin drei verschiedene Sorten für die Herstellung von breifreien Baby-Pancakes entwickelt – Hafer pur, Hafer Banane und Hafer Apfel. Die zum Großteil aus glutenfreiem Haferflockenvollkornmehl bestehenden Backmischungen werden einfach mit Milch angerührt und können nach wenigen Minuten in der Pfanne ausgebacken werden.
Baby-led Weaning ist auf Instagram und Co. ein großer Trend
"Als unser Sohn Kiano überhaupt nicht mehr für den klassischen Babybrei interessierte, haben wir als Eltern nach Alternativen gesucht", erzählt die 36-Jährige Mutter. Breifreie Kost, auch "Baby-led Weaning" genannt, sei gerade auf Social Media zwar ein Trend, im Supermarkt gebe es aber keine Produkte, die das Thema aufgreifen. Und so entwickelten die Strickles selbst die Rezepturen für die kindgerechten Pancakes. Dass Kathrin Strickle, die eine Weiterbildung zur Fachkraft für babygeleitete Beikost absolviert hat, sozusagen Expertin in dem Thema ist, imponiert Investorin Dagmar Wöhrl.
Sie und auch die anderen Löwen können es kaum erwarten, die zubereiteten Pancakes zu probieren – vor allem, nachdem sie Kiano offensichtlich so gut schmecken. "Einen besseren Werbefilm hättet ihr jetzt nicht haben können", sagt Ralf Dümmel amüsiert. Doch gerade er verzieht nach dem ersten Bissen das Gesicht. Die Pancakes enthalten weder Salz noch Zucker. "Es muss langweilig schmecken, sonst ist es nicht gesund für die Kleinen", weiß Janna Ensthaler, die vor Kurzem zum dritten Mal Mutter geworden ist und das Thema Baby-led Weaning selbst "hoch und runter gelesen" hat.
Ist der Deal für Dreifachmutter Janna Ensthaler ein emotionales Thema?
Nach der Verkostung und Infos zur Verkaufsmarge – das Produkt kostet für den Endverbraucher 6,95 Euro und der Einkaufspreis liegt zwischen 2,80 und 3,20 Euro – ist Carsten Maschmeyer als Erstes raus, weil das Paar sein Startup nicht hauptberuflich betreibe und damit auch noch nicht auf dem Markt sei. Tillman Schulz findet das Produkt zu teuer und Dagmar Wöhrl sagt, dass Babynahrung überhaupt nicht ihr Geschäft sei. Ralf Dümmel lehnt ebenfalls ein Investment ab, unter anderem, weil "der Markt wahnsinnig umkämpft ist." Bei ihm hatten sich die Gründer Chancen ausgerechnet, wie sie im Nachhinein sagen.
Die Spannung ist sicht- und spürbar, als Dreifachmutter Janna Ensthaler als Letzte ihr Statement abgibt. "Euer größtes Investment ist euer kleiner Kiano, das hat man auch in euren Augen gesehen." Das habe sie sehr berührt. "Ich würde das kaufen", sagt die Investorin, "aber man kann das Produkt nicht schützen, das kann jeder sofort nachbauen." Ensthaler ist also auch raus.
Die Dreharbeiten sind nun ein knappes Jahr her, und auch wenn die Strickles enttäuscht waren, dass kein "Deal" mit den Löwen zustande kam, hätten sie weiter hart an ihren Zielen gearbeitet. Mit Erfolg: Neben ihrem Online-Shop sind die beiden in einigen Einzelhandelsgeschäften vertreten. Bisher habe es auch nur positive Rückmeldungen der Kundschaft gegeben. "Wir hoffen, dass uns die Ausstrahlung noch ein bisschen pusht und die Marke weiter bekannt wird", sagt Kathrin Strickle heute.
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