Die Feuerwehr Altenstadt braucht mehr Platz
Das vor 14 Jahren sanierte Feuerwehrhaus platzt aus allen Nähten. Auch die Parkplatzsituation um das Gebäude ist schwierig. Die Gemeinde hat aber ein Problem.
Das Feuerwehrgerätehaus in Altenstadt hat seine Kapazitätsgrenzen erreicht. Dies geht aus einem Schreiben von Kommandant Christian Link an den Marktgemeinderat Altenstadt hervor. Doch für eine große Lösung fehlt der Gemeinde derzeit das Geld.
Kommandant Link nennt in seinem Schreiben als Problempunkte die fehlende Geschlechtertrennung im Umkleidebereich und den Umstand, dass sich der Umkleidebereich in der Fahrzeughalle beziehungsweise zu großen Teilen hinter den Fahrzeugen befindet. Da in den vergangenen Jahren vermehrt Frauen in die Jugendgruppe und auch in den aktiven Dienst eingetreten sind, ist die Wehr zum Improvisieren gezwungen. Die Stellplatz- und Abstellplatzsituation in der Fahrzeughalle sei grenzwertig, genauso wie die unzureichende Parkplatzsituation im An- und Abfahrtsbereich. Laut Christian Link werden die Fahrzeugabmessungen immer größer und die Ausrüstungsgegenstände immer zahlreicher.
Arbeit der Feuerwehren verändert sich
Und auch die Arbeit der Feuerwehren verändert sich. „Wir müssen uns an die sich ändernden Gegebenheiten und den technischen Wandel anpassen“, so Link. Als Beispiel nannte der Kommandant die wachsende E-Mobilität und Batteriespeicher. Beides zieht sowohl Ausbildungsbedarf wie auch die Notwendigkeit von Spezialgerät und weiterer Ausrüstung nach sich. Auch die Parksituation vor dem Gerätehaus ist schwierig: Hier wären 34 Stellplätze entsprechend der DIN-Norm nötig, mindestens sollten es 26 Parkplätze für Funktionsplätze sein. Vorhanden seien derzeit lediglich 13 Parkbuchten, die von der Stützpunktfeuerwehr genutzt werden können. Zudem werden die Parkplätze zu Schulbeginn und Schulende trotz entsprechender Hinweisschilder oftmals von Eltern zugeparkt.
Die im Keller befindlichen Lagerräume haben ebenfalls ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Problematisch sind laut Kommandant Link auch Lärmbelästigungen durch Ausbildung, Alarmfahrten und Probeläufe. Zu Beschwerden sei es aber glücklicherweise noch nicht gekommen. Technisch, personell, mit Blick auf Fahrzeuge und Ausrüstung und auch bei der Ausbildung sei die Stützpunktfeuerwehr hingegen bestens aufgestellt.
Feuerwehr Altenstadt wünscht sich Erweiterung oder Neubau
Kommandant Christian Link sieht zwei Möglichkeiten um Abhilfe zu schaffen: Dazu gehört eine Erweiterung am derzeitigen Standort in Richtung Süden oder eine Aussiedlung mit Neubau am südlichen Ortsrand beziehungsweise im Bereich des Edeka-Markes. Das vorhandene Gerätehaus könnte dann für den Raumbedarf des gemeindlichen Bauhofs weiterverwendet werden. Bürgermeister Wolfgang Höß machte gleich zu Beginn der Beratung des Marktrats deutlich, dass die Haushaltssituation sehr angespannt ist. Zudem habe die Gemeinde mehrere Großprojekte bereits geplant und in den Haushaltsplan aufgenommen, die zuerst umgesetzt werden müssen. Im Moment könne daher ohnehin keine Entscheidung über so ein großes Projekt wie einen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses getroffen werden. Die Finanzmittel für die Beschaffung von Ausrüstung und Gerätschaften werde die Gemeinde in gewohnter Weise und ausreichend zur Verfügung stellen.
Höß schlug vor, eine Entscheidung bis ins Jahr 2025 zurück zu stellen. Bis dahin werde auch klar sein, wie sich die Gewerbesteuersituation nach dem Wegzug des Aldi-Zentrallagers entwickelt. Höß gab zu bedenken, dass die Gemeinde erst im Jahr 2008 rund 1,4 Millionen Euro in die Sanierung des Gerätehauses investiert habe. Diese Investition müsse sich durch eine Nutzungszeit im Bereich von 25 bis 30 Jahren amortisieren. „Erst dann haben die Investition und die Nutzung ihren Zweck erfüllt“. Man könne aber die nächsten Jahre bereits nutzen und die Standortfrage klären.
Gemeinde Altenstadt stellt Feuerwehrhaus für drei Jahre zurück
CSU-Marktrat Wolfgang Rommel befürwortete die Zurückstellung. „Wir können uns im Moment finanziell gesehen nicht noch mehr verausgaben“. Die Gemeinde könne aber schauen, ob kleineren Investitionen an der einen oder anderen Stelle für Verbesserung sorgen können. FWG-Marktrat Robert Heller betonte, dass sich die Investitionen in das bestehende Gerätehaus amortisieren müssen, bevor an eine Ersatzbeschaffung zu denken ist. Dabei solle aber der Raubedarf des Bauhofs in der Planung berücksichtigt werden. „Feuerwehr und Bauhof gehören für mich hinsichtlich der Nutzung von Ausrüstung und Geräten ein Stück weit zusammen“. Der Marktrat sprach sich einstimmig dafür aus, den Antrag bis 2025 zurückzustellen. Notwendige Beschaffungen sollen aber weiterhin getätigt werden.
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Faszinierend.... Für die alte Bleiche ist anscheinend genügend Geld da. Aber für die Sicherheit der Bürger nicht? Wo bleibt da die Wertschätzung den vielen Ehrenamtlichen bei der Feuerwehr? Stellt doch die Sanierung der Bleiche zurück und investiert das Geld besser sinnvoller.
PS: beteiligt euch alle an der Unterschriftenaktion gegen die Bleiche, damit auch in Zukunft noch Geld für sinnvolle Investitionen da ist.