"Kita am Schloss" sammelt Geld für Spielgeräte über Crowdfunding
Schwebetuch, Kletternetz, Schaukel: Reinhold Jungwirth hat große Pläne für die neue "Kita am Schloss" in Babenhausen. So möchte er sie in die Tat umsetzen.
Seit einigen Jahren ist die Kinderbetreuung in Babenhausen in Übergangslösungen und Zwischennutzungen untergebracht. 2024 ist damit Schluss: Eine Kindertagesstätte für rund 165 Kinder zieht auf das Babenhauser Schloss-Areal. Noch sind die neuen Räumlichkeiten eine große Baustelle, schon bald allerdings sollen in historischen Mauern moderne Spielmöglichkeiten geschaffen werden. Einen Großteil der Kosten für Turnhalle und Therapieraum – denn die Kita soll weiterhin auch als Inklusionseinrichtung dienen – übernimmt der Markt Babenhausen. Für die Ausstattung allerdings benötigt Kita-Leiter Reinhold Jungwirth die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger – und sucht sie auf unkonventionellem Weg.
In einem persönlichen Brief richtet sich Jungwirth, der momentan die Tagesstätte Guter Hirte leitet, an Bürgerinnen, Bürger und Gewerbetreibende. Er erinnert sie daran, wie prägend die ersten Lebensjahre seien. Den Kindern, die in der neuen "Kita am Schloss" betreut werden, möchte er ermöglichen, "ungezwungen und sicher zu spielen". Außerdem, so schreibt er im Mitteilungsblatt des Marktes, möchte er Rückzugsorte zum Entspannen, Nachdenken und Ratschen schaffen.
Die neuen Spielgeräte sollen sicher und langlebig sein
Nach langer Recherche habe Jungwirth ein ideales Spielgeräte-Konzept gefunden, mit dem der großzügige Innenbereich ausgestattet werden kann. Es handelt sich dabei um eine Art Klettergerüst, das in den leeren Raum gespannt und mit flexiblen Elementen ausgestattet wird. Laut Jungwirth sei das die beste Lösung für die Bedürfnisse der Kindertagesstätte. Nach der Planung, die Jungwirth veröffentlicht hat, kostet das Projekt knapp 36.000 Euro, wovon die Hälfte vom Markt Babenhausen für die Unterkonstruktion übernommen wird. "Ich wusste, das wird teuer", sagt Jungwirth. Deswegen habe er sich besonders ausführlich damit auseinandergesetzt, dass die Geräte sicher und langlebig sind. "Ich plane für die kommenden 30 Jahre – solange läuft der Pachtvertrag", sagt Jungwirth.
Über die Online-Spendenplattform "Betterplace" sucht er nun nach weiteren "Möglichmachern" für seine Vision. 18 konkrete Gegenstände hat Jungwirth dort aufgelistet und informiert, wofür sie in der neuen Kita eingesetzt werden sollen. Wer sich entscheidet, dem Spendenaufruf zu folgen, kann etwa eine "schwebende Schaukel" inklusive vier Höheneinsteller mitfinanzieren. In einem kurzen Text erklärt Jungwirth die Auswahl des Spielgeräts auch pädagogisch. Eine solche Schaukel beispielsweise unterstütze ängstliche Kinder und die sensorische Inklusion.
Am 13. Mai zieht die Kindertagesstätte in Babenhausen ins Schloss
Auch vier Hängematten und mehrere Turnmatten stehen auf der Wunschliste der Kindertagesstätte. Bei allen Gegenständen richte er sich nach den Bedürfnissen der Kinder. Sie seien flexibel einsetzbar und sprächen so möglichst viele Altersstufen – vom Kleinkind bis zum Schulkind – an. Insgesamt erhofft sich Jungwirth, über den Aufruf 17.626 Euro zu sammeln.
Neben der Spendenaktion über die Online-Plattform "Betterplace" kann die neue "Kita am Schloss" auch über den klassischen Weg einer Überweisung unterstützt werden. Die Informationen dafür stehen im Mitteilungsblatt der Marktgemeinde oder können über das Rathaus erfragt werden. Allen Unterstützerinnen und Unterstützern bietet Jungwirth an, sich auf der Spendenwand in den Eingängen der Kita zu verewigen. Jungwirth ist nach eigener Aussage täglich auf der Baustelle, berichtet von einer engen Zusammenarbeit mit dem Hausherren des Schlosses und den Architekten der Sanierung. "Ab dem 13. Mai ist die große Umzugswoche", sagt er. Bis dahin hofft er, durch die Spendenaktion die meisten der Spielgeräte für die Kinder kaufen zu können.
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