
Aldi schließt Zentrallager in Altenstadt: Das hat Brunner nun vor

Plus Gemeinsam etwas erreichen: SPD-Politiker Karl-Heinz Brunner will sich mit Abgeordneten weiterer betroffener Standorte zusammentun und das Gespräch mit der Aldi-Führung suchen.
Auch den Bundestagsabgeordneten Karl-Heinz Brunner (SPD) hat die Nachricht aus seinem Heimatwahlkreis wie der Blitz getroffen: Aldi schließt sein Zentrallager in Altenstadt, rund 200 Mitarbeiter stehen wohl ab November dieses Jahres auf der Straße. Bereits am Mittwoch hatte der SPD-Politiker angekündigt, den Aldi-Angestellten irgendwie helfen zu wollen. Diese Pläne sind nun weiter fortgeschritten.

Brunner und der Altenstadter Bürgermeister Wolfgang Höß (CSU) haben sich am Donnerstagvormittag in einem Telefonat abgestimmt. In Gesprächen mit den beiden Politikern wird schnell deutlich, dass ihnen sehr an dem Schicksal der Mitarbeiter gelegen ist. Höß hofft dabei auch auf die Zugkraft des Logistikstandorts Altenstadt, um die Arbeitsplätze langfristig zu erhalten.
200 Jobs bei Aldi bedroht: So will Brunner nun vorgehen
Brunners Idee: Nachdem es am Standort Altenstadt keinen Betriebsrat gibt, der sich für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzt, will er versuchen, diese Lücke zu schließen und mit der Konzernführung in Kontakt zu treten. „Ich sehe es als meine Aufgabe als Abgeordneter, in dieser Zwischenzeit Lösungen zu finden, die sonst ein Betriebsrat erreichen könnte“, sagt Brunner gegenüber unserer Redaktion.
Dabei ist ihm auch klar: Aldi Süd ist durch nichts verpflichtet, sich auf Gespräche oder Verhandlungen über etwaige Entschädigungszahlungen oder Ähnliches mit ihm einzulassen. Brunner hofft aber auf die Kooperationsbereitschaft der Aldi-Führung.
Die stellt sich zumindest in ihren offiziellen Pressestatements als gewissenhafter Arbeitgeber dar. Man sei sich seiner Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern durchaus bewusst und bemüht, Lösungen zu finden, betont der Konzern in seinen Pressemitteilungen.
Aldi schließt Zentrallager: Drei weitere Standorte sind betroffen
Brunner will auch seine Kontakte als Bundespolitiker nutzen und sich für sein Vorhaben Verstärkung bei den Abgeordneten weiterer betroffener Landkreise holen.
Wie berichtet, ist nicht nur Altenstadt von der Schließungswelle betroffen. Drei weitere Aldi-Regionalgesellschaften sollen in den kommenden zwei Jahren ebenfalls dicht machen: Wittlich (Rheinland-Pfalz) schließt ebenfalls noch 2020, Ketsch (Baden-Württemberg/Rhein-Neckar-Kreis) und Montabaur (Rheinland-Pfalz) dann im kommenden Jahr.
Prüfen will der Illertisser SPD-Politiker auch, ob die Gewerkschaft sich nicht doch irgendwie einbringen kann.
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