Erdgas-Autos werden attraktiver
Weikmann-Tankstelle schreibt nach fünf Jahren eine schwarze Null, könnte aber noch zulegen
Das habe sich geändert mit den ehrgeizigen Umweltzielen der Bundesrepublik, Kohlendioxid einzusparen, so Weikmann. Um schlechte Abgaswerte großer Wagen auszugleichen, würden vermehrt schadstoffarme Modelle gebaut. „Dabei spielt Erdgas eine große Rolle.“ Aus eigener Erfahrung sagt Weikmann: „Die Vorteile von Erdgas sind zu wenig bekannt, zumal viele zwischen Erdgas und Flüssiggas nicht unterscheiden können.“ Eine weitere Schwierigkeit liege im schnellen Kostenvergleich. Da der Preis bei Benzin pro Liter festgelegt wird und bei Erdgas nach Gewicht, muss umgerechnet werden.
Weikmann informiert, dass derzeit für 78 Cent in der Reichweite von einem Liter Benzin gefahren werden kann. Schon nach 10000 Kilometern hätten sich die Investitionskosten amortisiert. Da alle Erdgas-Wagen zusätzlich mit einem Benzintank ausgerüstet sind, können mit vollgetanktem Auto nötigenfalls große Entfernungen bewältigt werden. Am Infostand mit Thomas Wöber und Christian Stibauer wurden reichlich Erfahrungen ausgetauscht. Karl Sigel aus Illertissen etwa wusste, dass anfangs Städte ihre Erdgas-Fahrer mit Subventionen lockten. „Das ist bei den heutigen Vorteilen nicht mehr nötig“, wirft Weikmann ein. Johann Hohenbleicher aus Bellenberg ist seit sechs Jahren überzeugter Erdgas-Fahrer, obwohl sein Caddy, der noch die Sprit-Unterstützung zum Starten braucht, damals allerlei „Kinderkrankheiten“ an den Tag legte. „Auch das ist anders geworden“, weiß der Tankstellenbesitzer, „Erdgas allein reicht aus.“
Biogasanlagen unter den Lieferanten
Neben Russland oder Norwegen bezieht Erdgas Schwaben den Rohstoff aus vier eigenen Biogasanlagen, die ausschließlich mit Speiseabfällen und Gülle betrieben werden. Auf dem Weg nach Neu-Ulm kann noch in Vöhringen und in Senden Erdgas getankt werden und Richtung Süden in Memmingen.
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