Ulmer Zelt: Sechs Termine sind schon ausverkauft
Die Kleinkunst ist besonders begehrt, doch auch ein junger Sänger sorgt für Furore.
Als am Donnerstagmorgen das Ulmer Zelt seine Kartenhütte am nördlichen Münsterplatz öffnet, stehen die Fans schon Schlange. Und es werden immer mehr. Die erste Stunde ist Schwerstarbeit für das Team, das zu sechst den Ansturm bewältigt. Dann ist der größte Ansturm vorbei – und die ersten Kartenstapel sind aufgebraucht. Für sechs der insgesamt 37 Veranstaltungen der neuen Spielzeit gibt es schon jetzt keine Tickets mehr.
Das alljährliche Spektakel an der Kartenhütte ist für Zelt-Sprecherin Andrada Cretu immer wieder faszinierend. „Wenn ich gleichzeitig auch meine Karten zuhause online bestellen könnte, würde ich mich nicht in die Schlange stellen“, sagt die junge Hauptamtliche aus dem Festival-Team.
Gelohnt haben dürfte sich der Einsatz für die Kartenkäufer auf jeden Fall. Schließlich haben sie auf diese Weise Tickets für die begehrtesten Veranstaltungen der Zelt-Saison ergattert: Die „Roxy Open Stage“ ist seit Langem ein Renner, das Varieté „¡High Voltage!“ auch; für Letzteres gibt es nur noch für die Sonntagsvorstellung Tickets. Dazu kommen die Termine, die schon wegen der Bestuhlung und der damit verbunden Limitierung der Plätze schnell ausverkauft sind: Comedian Maxi Schafroth, der mit seinem neuen Programm „Faszination Bayern“ kommt, Kabarettist Hagen Rether und Liedermacher Konstantin Wecker.
Doch auch eine Überraschung hat sich in die Riege mit dem Prädikat „ausverkauft“ geschlichen: Mark Forster. Der 31-jährige Pop-Sänger wurde unter anderem durch seine Zusammenarbeit mit Rapper Sido („Au revoir“ und „Einer dieser Steine“) und als Jurymitglied bei der Casting-Show „The Voice Kids“ bekannt.
Besonders bemerkenswert: Sein Konzert ist der einzige ausverkaufte Termin, bei dem das Zelt nicht bestuhlt ist. Damit hat Forster am ersten Vorverkaufstag über 1000 Tickets verkauft. „Das hatten wir so nicht erwartet“, freut sich Cretu, die im Zelt-Team für das Marketing zuständig ist.
Auch insgesamt sind die Verantwortlichen des Festivals „sehr zufrieden“ mit dem Kartenabsatz. Cretu erwartet, dass in den kommenden Tagen die nächsten Veranstaltungen ausverkauft sein dürften – als erstes das „Elefantentreffen“ der Kabarett-Schwergewichte Lizzi Aumeier und Otti Fischer (23. Juni). Aber auch beim Schattentheater Mobilés (4. Juni) und beim Gastspiel der imPerfect Dancers im Rahmen des Festivals „Ulm moves!“ (17. Juni) werden die Plätze rar.
Die Vereinsmitglieder schuften beim Aufbau in der Au
Der Vorverkauf ist aber nicht das Einzige, was derzeit auf Hochtouren läuft. Die Ehrenamtlichen nutzen jede freie Minute, um den Aufbau in der Friedrichsau voranzutreiben. Gefragt sei nicht nur das Kernteam, sondern gerade auch die anderen Mitglieder des „Vereins zur Förderung der freien Kultur Ulm“, der das Zelt veranstaltet. „Da kann und muss jeder mit anpacken“, sagt Cretu. „Das ist eine der wenigen Regeln, die es bei uns im Verein gibt.“
Das Ulmer Zelt startet am Mittwoch, 20. Mai, mit einem Konzert der Clem Clempson Band mit Chris Farlowe in seine 29. Spielzeit.
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