Die Ruhe nach dem Regen
Die Bäche ziehen sich zurück, die Straßen sind wieder frei. Die Bewohner der Hochwassergebiete in und um Babenhausen können aufatmen – zumindest solange es nicht wieder stark regnet
Babenhausen Etwa 20 Zentimeter hoch stand das Wasser im Keller von Iris Loock in Klosterbeuren, hauptsächlich Grundwasser, das von unten und den Seiten reingedrückt hat. Gestern war davon schon nichts mehr zu sehen. Die Einfahrt des Hauses und auch die der Nachbarhäuser dagegen ist noch mit Schlamm, altem Laub und Zweigen verschmutzt, die durch die starken Regengüsse von dem Berg gegenüber hinuntergespült wurden. Das Schlimmste scheint jedoch überstanden.
Kreisbrandinspektor Jakob Schlögel sagte gestern: „Die Lage normalisiert sich langsam, das Wasser zieht sich zurück.“ Reinhard Liedel, Leiter des Bauamts Babenhausen, war am Donnerstagvormittag in den Ortschaften unterwegs, um sich zu vergewissern, dass die Überschwemmungen zurückgehen. „Wenn wir Glück haben, haben die Felder und Bäche bis zum nächsten Schlagregen wieder mehr Aufnahmekapazitäten.“ Trotzdem sei man auf den Ernstfall vorbereitet, sieben Paletten mit Sandsäcken liegen parat. Mit den Sandsäcken, die an kritischen Stellen schon vorsorglich deponiert wurden, kommen die Feuerwehrleute auf etwa 1300 Stück, die sie in den vergangenen Tagen befüllt haben. Liedel ist zuversichtlich: „Wir sind gut vorbereitet, sodass wir schnell helfen können.“
Fünf vollgelaufene Keller am Silcherweg und Weiherweg in Babenhausen konnten trotz Wasserpumpen nicht verhindert werden, der Schaden hält sich aber laut Liedel in Grenzen. Es würde sich um Keller handeln, die auch in der Vergangenheit schon vollgelaufen sind, die Bewohner konnten damit rechnen. An der Brücke am Allmannshornweg ließ der Regen nach, kurz bevor das Wasser übertrat. „Der Bach war knapp davor, das Wasser stand bis zur Unterkante der Brücke“, so Liedel.
In Winterrieden drückte das Grundwasser in zehn Keller, auch damit hatten die Bewohner schon gerechnet. „Wir mussten nur bei zwei Kellern beim Pumpen helfen“, sagte Peter Fieberg, der Kommandant der Winterrieder Feuerwehr.
Die anderen Anwohner hätten ihre Keller in Eigenregie so gut es ginge geschützt. „Normalerweise ist zwischen Wasser und Brücke ein dreiviertel Meter Platz. Momentan sind es nur 30 Zentimeter, wir haben also noch Hochwasser“, sagte Fieberg. Die Anwohner beobachten jetzt den Bach, falls er wieder steigt, müssen Fieberg und seine Kollegen wieder mit Sandsäcken anrücken.Jetzt heißt es abwarten. (fino)
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