
Wildschweine fliehen ins Dorf
Im Wald ist den Tieren wohl zu viel los
Eine Rotte von sieben Wildschweinen streifte vergangenen Samstag durch mehrere Gärten in Illerzell. Normalerweise verlassen die Tiere den Wald nicht, sagt der zuständige Jäger Thomas Kaim. Er vermutet, dass dieses ungewöhnliche Verhalten eine indirekte Folge der Corona-Pandemie sein könnte. „Es ist gerade einfach zu viel los im Wald“, sagt der Jäger.
All diejenigen, die in Zeiten ohne Corona in den Weihnachtsferien gerade Skifahren wären, wollen dennoch raus an die frische Luft. Auch ein Krippenweg verläuft ganz in der Nähe. „Im Wald ist derzeit wohl mehr los als in der Ulmer Innenstadt“, sagt Kaim. Die Wildschweine, die sich regelmäßig in dem Waldstück nahe Illerzell aufhalten, sind wohl in Panik geraten und in den Ort gerannt, vermutet der Jäger. Eventuell hatte ein Spaziergänger auch einen Hund dabei, der die Schweine erschreckt hatte.
Bei ihrer Tour durch Illerzell seien die Schweine auch in seinem Garten vorbei gekommen, berichtet der Jäger. Die Tiere waren da noch zu siebt, anschließend teilten sie sich in drei Gruppen auf, bevor sie wieder im Wald verschwanden.
Wie die Polizei auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt, kam es durch die Tiere vereinzelt zu Sachbeschädigungen an Türen und Fenstern. Menschen wurde nicht verletzt. Darüber ist auch der zuständige Jäger froh. Und auch das Wildschwein, das sich den Spuren zufolge bei seinem Ausflug in das Dorf verletzt hatte, hat wohl keinen allzu großen Schaden davon getragen. Kaim hat seither kein verletztes Tier oder gar einen Kadaver entdecken können. (fwo)
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