Chormusik, die für jeden Geschmack etwas bietet
Der MGV Rennertshofen-Nordholz, der MGV Unterroth und der Chor Cantabile glänzen bei einem gemeinsamen Konzert in Buch in unterschiedlichsten Genres.
Weshalb haben Chöre eigentlich Nachwuchsprobleme? Nun gut, mit Schwierigkeiten dieser Art haben bekanntlich fast alle Vereine zu kämpfen und die Antworten auf diese Frage sind so vielfältig wie das gesellschaftliche Abbild in den Organisationen selbst. Als die beiden Männergesangvereine Rennertshofen-Nordholz sowie Unterroth am Samstag auf der Bühne der Rothtalhalle standen, war jedoch eine freudige Überraschung zu erkennen. Ja, es waren tatsächlich jugendliche Gesichter inmitten der Sängerriege auszumachen, etwas spärlich, aber vielleicht ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft.
Doch von diesen Sorgen war man beim ausverkauften Gemeinschaftskonzert weit entfernt: Unter dem Motto „Freude am Leben“ erlebten die Zuhörerinnen und Zuhörer eine fast dreistündige Reise, die für jeden Musikgeschmack etwas im Angebot hatte. Begann der Abend eher noch traditionell mit dem „Jäger aus Kurpfalz“, sollten in der Folge mitunter Komponisten aus dem Bereich der Klassik oder auch des Pop auf dem Programm zu finden sein.
Lieder unter anderem von Peter Maffay, Udo Jürgens und Max Giesinger
Auf Peter Maffays „ich wollte nie erwachsen sein“ folgte der „Chor der Landleute“ aus Smetanas Oper „Die verkaufte Braut“. Lieder von Udo Jürgens kamen ebenso zu Ehren wie "80 Millionen" von Max Giesinger. Mitwippen konnte jede und jeder bei „Rivers of Babylon", allerdings gesungen in deutscher Sprache, die überhaupt während des gesamten Abends die dominierende war. Ein optisches Kontrastprogramm boten der (Frauen)Chor Cantabile aus Unterroth, jedoch bestens harmonierend mit den Kollegen der Männerriege.
Zwischendurch erklang ein rhythmischer Tango, dann wieder ein Abba-Song - ein Repertoire, welches man vor einigen Jahren unter keinen Umständen mit einem gediegenen Männerchor in Verbindung gebracht hätte. Das chorale Trio glänzte in allen Genres. Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger am Klavier sowie am Schlagzeug, was so manches Liedgut richtig fetzig wirken ließ. Kurze Erläuterungen zu den Darbietungen ergänzten sich mit thematisch passenden Einblendungen auf der Leinwand. Bewegte Bilder auf der Bühne waren bei „Adiemus“ zu sehen, deren Gesten der künstlichen Sprache dieses Liedes zusätzlich etwas Mystisches verliehen. Am Ende gab es gleich zwei Zugaben, wofür alle drei Chöre zusammen auftraten. Das Publikum klatschte und sang mit. Möglicherweise muss nun der ein oder andere seine Vorstellungen von Männerchören gehörig revidieren.
Vielleicht ist das letztendlich die Botschaft, die nicht laut genug ausgesendet werden muss: Singen macht Freude, befreit, fördert gute Laune und am Ende ist für jeden Geschmack etwas dabei.
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