Nach dem Fasching ist vor dem Fasching: Künftig mischen die "Waldgrodda" mit
Plus In Buch haben Narren eine neue Zunft gegründet. Welche sagenhafte Geschichte hinter ihrem Namen steckt - und welche großen Pläne die Mitglieder schon schmieden.
Vor gut 220 Jahren ereigneten sich in unserem Landstrich wundersame Dinge: Nachdem das Kloster Roggenburg im Rahmen der Säkularisation aufgehoben wurde, zog ein Bruder der Abtei namens Arnik als Einsiedler in den großen Wald, der heute noch das Osterbach- vom Günztal trennt. Dort zimmerte sich der fromme Mann eine Blockhütte und widmete sich den Kranken und Gebrechlichen der ganzen Umgebung. Zum Abschied hatte er vom letzten Abt des Klosters, Thaddäus Aigler, noch ein geschnitztes Kruzifix erhalten, zu welchem die Menschen aus den nahen Ortschaften oft und gerne pilgerten. Dies konnte jedoch der Blasi aus Nordholz, ein verrufener, boshafter Bursche, nicht ausstehen. In seinem Hass beschloss er, das Kreuz zu stehlen und damit den Wallfahrten ein Ende zu bereiten. Als Arnik den Diebstahl bemerkte, habe er erschüttert den Herrn angerufen und gebeten, künftig sollen Kröten hinab ins Tal geschickt werden, um die Frevler zu strafen und den Aufstieg zu seiner Klause unmöglich zu machen. Bald darauf verstarb der selige Wohltäter. Allein die Kröten überfielen fortan Jahr für Jahr das Dorf Nordholz und erinnern an die frevlerische Tat eines gottlosen Menschen.
So oder in geringfügig abgewandeltem Inhalt erzählt ein ganzer Sagenkomplex von der Krötenplage zu Nordholz. Melanie Angstmann, selbst zwischen dem dortigen Schlossberg und Weiher wohnend, kennt das Phänomen aus eigener Erfahrung: Auch heute noch sei um die Osterzeit der Krötenzug vom Schlossberg zum Dorfweiher zu beobachten, so die 35-Jährige.
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