
Oberroth wächst und gedeiht prächtig

Plus Die kleine Gemeinde steht finanziell gut da und freut sich über Einwohnerzuwachs. Das hat auch Auswirkungen auf den Gemeinderat.
Keine Schulden, aber Rücklagen im sechsstelligen Bereich: Dank dieser guten Nachricht blickte Bürgermeister Willibold Graf bei der Bürgerversammlung in Oberroth in viele zufriedene Gesichter. Hinsichtlich der laufenden und noch anstehenden Projekte könne die Gemeinde ihr finanzielles Polster aber gut gebrauchen, erklärte er den rund 60 Besucherinnen und Besuchern. Diese brachten im Anschluss an den umfangreichen Bericht des Gemeindeoberhaupts nur wenige Wortmeldungen vor.
Wenn die Einwohnerzahl von Oberroth voraussichtlich bald die 1000er-Marke überschreite, werde der Gemeinderat bei den nächsten Kommunalwahlen mit zwölf anstatt bisher neun Mitgliedern besetzt, kündigte der Bürgermeister an. Mit dem Erwerb eines zentral im Ort gelegenen Grundstücks habe die Gemeinde einen ersten Schritt in Richtung eines Multifunktionsplatzes mit Dorfladen getan.
Umbau des Feuerwehrhauses in Oberroth wird teuer
Die ebenfalls im Zentrum von Oberroth gelegene Bushaltestelle wurde barrierefrei ausgebaut. Inklusive einer Verlängerung der Busspur belief sich die vom Regionalbudget 2021 der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) geförderte Maßnahme für die Gemeinde auf 19.588 Euro. In die Anschaffung eines Kommunalkippers wurden 9500 Euro investiert. Mit Kosten zwischen 120.000 und 140.000 Euro schlage der Umbau des Feuerwehrhauses erheblich zu Buche, sei aber unverzichtbar, sagte der Bürgermeister. Den motivierten Wehrmännern sprach er großes Lob aus.
Nach Umbau und Erweiterung bietet der Kindergarten den Kleinsten der Gemeinde optimale Bedingungen. Aufgrund zunehmender Ausgaben werde es sich allerdings nicht vermeiden lassen, an der Gebührenschraube zu drehen, sagte Graf. Damit die Erst- bis Viertklässler weiterhin im Ort unterrichtet werden können, machen sich die Oberrother seit Jahren für den Erhalt ihrer Dorfschule stark.
Drittes Klassenzimmer und Erholungsanlage wurden in Oberroth geschaffen
Durch Umbau des bisher auch als Sitzungssaal des Gemeinderats genutzten Frauenbundraums im Rathausgebäude wurde im Jahr 2022 zusätzlich ein drittes Klassenzimmer geschaffen. Wie sehr sich Eltern und Großeltern dabei engagiert haben, verdeutlichte Bernadette Tochtermann in einem bebilderten Vortrag. Mit der Freizeit- und Erholungsanlage „Mensch und Natur“ hat die Gemeinde einen beliebten Treffpunkt für Jung und Alt geschaffen, der laut Bürgermeister rege genützt wird und jetzt auch noch mit Kräuterbeeten ausgestattet wurde.
Im nordwestlichen Gemeindegebiet von Oberroth wird in absehbarer Zeit Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Kürzlich habe der Gemeinderat den Vorentwurf des Bebauungsplans „Sondergebiet Solarpark Oberroth“ einstimmig beschlossen, informierte der Bürgermeister. Die rund 20 Hektar umfassende Fläche westlich des Weilers Schalkshofen grenze an die Freiflächen-Photovoltaikanlage Taubenried der Nachbargemeinde Unterroth an. Damit soll eine übergreifende Bündelung von PV-Anlagen entstehen. Beim gesamten Areal handelt es sich um ein landwirtschaftlich benachteiligtes Gebiet, also eine Fläche, die für die Bewirtschaftung ungünstig ist, so Graf.
Keine Windräder in Oberroth geplant
Auf Nachfrage von Alois Nießer erklärte er, dass nicht die Gemeinde den Solarpark errichte, sondern die Firma Vensol aus Babenhausen. Diese baue für den Abtransport des erzeugten Stroms sogar ein Umspannwerk. Wie alle betroffenen Grundstücksbesitzer verpachte die Gemeinde lediglich ihre rund zehn Hektar umfassende Fläche an Vensol. Diese biete auch Bürgerbeteiligungen an. Wegen Flugbewegungen gelte auf dem Höhenzug östlich von Oberroth derzeit eine Höhenbegrenzung von 200 Metern. Deshalb seien hier auch keine Windräder geplant, beantwortete Graf eine Frage von Adolf Buchmiller.
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