Vielfalt in der Schranne: So kommt der neue Markt in Weißenhorn an
Der Schrannenmarkt in Weißenhorn feierte am Donnerstag Premiere. Wir haben mit Kunden und Händlern vor Ort gesprochen und Eindrücke gesammelt.
Einladend sehen die weiß-roten Marktstände in der Schranne aus. Schweift der Blick über die bunten Buden, springt einem das breite Angebot ins Auge. Duftender Tee, süßer Honig, weiße Keramiken. Das Besondere an dem Markt: Keiner der Händler hatte am Donnerstagmorgen einen langen Anfahrtsweg. Sie alle kommen aus der Umgebung und bieten Waren an, die es im Einzelhandel so meist nicht gibt. Und das soll künftig zur Regel werden. Einmal im Monat wird die Schranne nun ihre Tore als Markthalle öffnen.
"Abweichen vom Mainstream", das sei auch die Intention der beiden Freundinnen Simone Schönle und Jennifer Berger. Obwohl sie ihren selbst gemachten Schmuck schon online anbieten, ist es für JeSi-Design doch etwas anderes, direkt vor Ort zu verkaufen. Ein besonderer Hingucker sind auch die ausgestellten Figuren von Bernds Betonwelt. Wie Bernd Lang auf die Idee kam? "Der Schwabe war sparsam", sagt er lachend. Als nach Heimarbeiten am Haus noch Beton übrig war, wollte er die Reste verarbeiten. So unspektakulär habe seine Geschichte als Betonkünstler begonnen.
Die Händler auf dem Schrannenmarkt in Weißenhorn sind aus der Umgebung
Einige der Verkäuferinnen und Verkäufer sind Neulinge, die meisten haben aber schon Erfahrung. Zu den alten Hasen zählt auch Jutta Kempter. Ihr Verkaufsgeschick kommt durch die knapp 20 Jahre, in denen sie fast täglich in ihrer Weißenhorner Weingalerie stand. Mitte 2021 schloss Kempter das Geschäft. Mit ihrem Stand auf dem Schrannenmarkt möchte sie wieder außerhalb ihres Kellerverkaufs stehen und zeigen: "Hallo, wir sind da." Um die Präsenz geht es auch Sabine Müller von My basic Rub Weißenhorn. Als Müller ihre Idee der Gewürzbaukästen präsentiert, kommt eine Kundin dazu. "Ich bin immer auf der Suche nach zuckerfreien Gewürzen. Ein direkter Ansprechpartner ist natürlich toll, um sich nach den Inhaltsstoffen zu erkundigen", erklärt Simone Malfetti.
Viele Besucherinnen und Besucher spazieren mit einem Einkaufskorb voller Lebensmittel über den Markt. "Die Öffnungszeiten des Schrannenmarktes sind absichtlich zeitgleich zum Wochenmarkt gewählt, um einen Besuch auf beiden zu ermöglichen", erklärt Volker Drastik, Kulturbeauftragter der Stadt Weißenhorn. Jeden dritten Donnerstag im Monat von 14 bis 19 Uhr lädt der Schrannenmarkt ein. Ziel sei es mit diesem Angebot auch, "die Leute ins Städtle zu locken." Bei Kundin Sarah Ferrari hat das geklappt. Sie habe durch ihre Schwester von dem Markt erfahren: "Bei den selbst genähten Babyklamotten bin ich schon fündig geworden." Obwohl der Markt schon vielfältig ist, bietet die Halle noch Platz für weitere Aussteller.
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