Ausstellung: „Jung, spontan, fröhlich“

Krumbach „Kunst und Museum“ – das ist ein gemeingültiger Anspruch und originäre Erwartung zugleich. „Jugendkunst im Heimatmuseum“ – hier rückt wohl eine Krumbacher Besonderheit in den Fokus des Betrachters. Und das Interesse gilt der gegenwärtig im Mittelschwäbischen Heimatmuseum präsenten Jugendkunstausstellung des Kult-Vereins. So groß bereits das Echo auf die Ausschreibung der Jahresausstellung war, so positiv vielsagend und kunstvoll-aussagekräftig zeigten sich die Werke, die zur Bewertung durch die Fachjury in Vorlage gebracht wurden.

Allein die angewandten Techniken lassen schon Bemerkenswertes ahnen: Acryl und Pastellkreise, Mischtechnik und Keramik, Action-Painting und Gips-Sand-Stein-Plastik, Ton, Styropor und Holz, Draht und Pappmaschee, Wasserfarben, Stoffdruck, Feder, Kohlezeichnung, Stoffdruck.

79 Kunstwerke von 46 Jugendlichen

Jetzt war zur Preisvergabe geladen. Reges Interesse erwartungsfroher Besucher durfte Lila Fogelstaller vom Kult-Verein im Heimatmuseum registrieren: Immerhin haben in diesem Jahr 46 Jugendliche insgesamt 79 Kunstwerke eingereicht und sich damit bereits als Gewinner erwiesen: Fogelstaller: „Gewinner deswegen, weil sie den Mut hatten, ihre Bilder und Kunstwerke der Öffentlichkeit zu zeigen und damit etwas Eigengeschaffenes preiszugeben.“ Gewinner auch deswegen, da eine Preisvergabe immer eine subjektive Angelegenheit darstelle. Jeder Besucher, der sich die Ausstellung anschaut, wird für sich ein anderes Werk als Gewinnerbild aussuchen, und den Künstler dann aus seinem Blickwinkel heraus zum Sieger erklären.

Seine Sicht der Dinge eröffnete Krumbachs zweiter Bürgermeister Gerhard Weiß in seinem Grußwort, zeigte er sich doch überrascht von der „jungen, spontanen, fröhlichen Kunst“, die in der Kult-Ausstellung zusammengetragen wurde. Und er bescheinigte der Veranstaltung insgesamt eine Bereicherung für das kulturelle Leben einer „bunten Stadt“.

Die Bewertungen der Jury bündelte schließlich die Jugendreferentin Stefanie Abt-Seitzer (übrigens die Vorjahrespreisträgerin) in ihren Erklärungen zu Künstlern und Kunstwerken: Mit dem Jugendkunstpreis 2012 des Kult-Vereins ausgezeichnet wurde Eva Freier. Die 15-Jährige nimmt in ihrer Bildserie „Mein Tanzkursabschlussball“ ein Thema auf, das derzeit allgegenwärtig scheint: das Porträtieren von Freunden, die Jagd nach Schnappschüssen. So spontan die Aufnahmen erscheinen, so uniform sind sie jedoch durch die pure Masse, in der sie vorgeführt werden. „Kosequent und gekonnt“, so die Jurymeinung, wendet Eva Freier in ihren Werken ihre (Acryl-) Technik an. Über den zweiten, von Krumbachs 3. Bürgermeister Dr. Josef Langenbach gesponserten Preis darf sich Christian Sattelmair freuen.

Sein Werk „Kattas (Lemuren)“ auf Schabekarton und Mischtechnik hat die Jury vor allem wegen der Intensität gefallen, mit der das Motiv in Variationen erforscht und ausgestaltet, farblich gut abgestimmt und präsentiert wird.

Noch ein „Sahnehäubchen“

Den von Stadtrat Wilhelm Kielmann gestifteten Förderpreis teilen sich Max Häußler („Das getigerte Nilpferd“, Action-Painting) und Felix Schlicher („Ohne Titel 1-3“, Acryl auf Papier). Und die mit Lob und Beifall bedachte Preisvergabe erhielt noch ein „Sahnehäubchen“ aufgesetzt: Die vier Musiker der Berufsfachschule für Musik besorgten eine adäquate Einbindung der Feierstunde und begeisterten gleichermaßen durch Klang und Gesang.

Die Jugendkunstausstellung 2012 des Kult-Vereins ist während der üblichen Öffnungszeiten im Mittelschwäbischen Heimatmuseum Krumbach zu besichtigen. Die Präsentation läuft bis 10. Juni.