Die Tränen des Schmiedemeisters
Krumbach Der übliche Büroalltag. Menschen bewegt von Gedanken an Mail-Berge, an die vielen Termine, an die vielen Telefonate, die manchmal wichtig, oft weniger wichtig sind, unterwegs hektischen Schritts, kein Blick nach links und rechts. Fast unvermittelt steht Marianne Wüsten gewissermaßen zwischen all dem, als sie in die Redaktion gekommen ist. In der Hand hält sie eine Klarsichtfolie, darin ein Heft mit stark vergilbtem Papier. Um das Heft ist ein blaues Band gebunden. Beim Blick darauf ahnt man, wie wichtig dieses Heft für Marianne Wüsten ist, dass es gewissermaßen eine Art Schatztruhe ihres Lebens sein könnte. Mitgebracht hat sie auch einen Papierbogen, darauf ein mit Schreibmaschine getippter Text. "Es ist eine besondere Weihnachtsgeschichte, Sie können sich das Ganze ja einmal ansehen", sagt sie, bevor sie wieder hinaus in die winterliche Kälte entschwindet. In dieser Weihnachtsgeschichte spielt das vergilbte Notenheft eine besondere Rolle. "Die Domglocken in der Christnacht. Weihnachtsstück mit Benutzung des Liedes ,Süßer die Glocken nie klingen' für Pianoforte, componiert von Ernst Simon" steht auf dem Titelblatt des Notenheftes.
Ein mehr als 100 Jahre altes Notenheft
Das Heft ist mehr als 100 Jahre alt. Am Heiligen Abend des Jahres 1938 - dem letzten vor Beginn des Zweiten Weltkrieges - spielte das Heft eine besondere Rolle. Marianne Wüsten - sie ist die Tochter des Krumbacher Schmiedemeisters Valentin Drexel - hat diese Episode schriftlich festgehalten: "Wie meine Mutter es fertigbrachte, meinen derben Vater, Schmiedemeister Valentin Drexel, Großvater des bekannten Fotografen Georg Drexel, zu Tränen zu rühren - eine wahre Weihnachtsgeschichte."
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