Recycling anno dazumal
Das Kulturhaus in Thannhausen ist beinahe fertig saniert. Im Gemäuer mit viel Geschichte stecken viele Geschichten.
Einem Handwerker war der Hammer durch den gemauerten Lüftungsschacht ins historische Kellergewölbe gefallen. Ratsuchend schaute er Gertrud Zimmermann-Wejda an, die mit ihrem Mann Anton seit Monaten und mit viel Liebe und Leidenschaft ihr Elternhaus saniert. Dem Handwerker erklärte sie, dass es einen kleinen Abgang in den Keller gibt. Er müsse jedoch aufpassen, denn dort unten seien schon mehrere Gerippe von Kollegen gefunden worden. Der junge Handwerker machte große Augen bis er erkannte, dass es sich nur um einen Spaß handelte. Trotzdem gibt es sie, die kleinen Fundstücke im neuen Kulturhaus „beim Schwung“ in der Frühmesstraße. Bei der großen Eröffnung am 25. Juli sind sie zu sehen.
Überall finden sich Details aus der Geschichte im Haus mit viel Geschichte. In einem Zimmer sind beispielsweise noch ehemalige Farbanstriche im Putz erkennbar. So kann sich die Nachwelt ein Bild davon machen, wie früher gelebt wurde. Die künftige Heimatstube erhält eine Schmuckleiste, die in alter Walzentechnik gezogen wird. Im Dachboden ergänzen neue Balken das alte Holz, in dem sich schon der Holzwurm vergnügt hat. Einige Balken sind kunstvoll bearbeitet – vermutlich stammen sie aus einem anderen Haus und wurden in der Frühmessstraße wieder verwertet. „Gut möglich, dass sie aus dem früheren Schloss von Münsterhausen stammen“, sagt Zimmermann-Wejda. An einer anderen Stelle entdeckte das rührige Ehepaar im Fehlboden alte Sensenblätter, an die teilweise Bretter genagelt wurden. So sah Recycling anno dazumal aus. „Die Menschen waren damals nicht dumm“, sagt Zimmermann-Wejda. Dazu kam freilich, dass die früheren Bewohner nicht viel Geld zur Verfügung hatten. Einen Baumarkt um die Ecke gab es auch nicht und Baustoffe waren teuer.
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