Porträt: Zwischen Janker und Ska

VonPetra Nelhübel

Die vielfältigen musikalischen Gesichter des Konstantin Eheim

Krumbach Die Statur erinnert ein wenig an Balu, den Bären aus dem Dschungelbuch, der mit väterlicher Güte und lässigem Gleichmut über das Leben des kleinen Mogli wacht. Einer, den nichts aus der Ruhe bringt, der sorglos sein „Probier´s mal mit Gemütlichkeit“ pfeift und singend und swingend alle Untiefen des Lebens umschifft. Allein, nur mit Güte, Gleichmut und Gemütlichkeit hätte es Konstantin Eheim, Jahrgang 71 und seit Kurzem wieder alleinerziehender Vater, nicht geschafft, eine Musikschule zu gründen und zu leiten, Dirigent und Ausbilder in gleich mehreren Blaskapellen zu sein, mit Fun & Brass eine furios erfolgreiche Big Band ins Leben zu rufen und ganz nebenher noch, seit nunmehr 24 Jahren, in der international erfolgreichen Ska-Formation Skaos als Trompeter mitzuwirken.

Wie wird man einem Mann gerecht, der im Trachtenanzug beim Blasmusikauftritt den Dirigenten und dann wieder beim Ska-Festival mit Sonnenbrille und schwarzem Jackett die coole Trompetensau gibt? Eheim rührt in seiner Tasse, schaut durch das Kaffeehausfenster auf Krumbachs Kopfsteinpflaster und zwirbelt schließlich seinen rotblonden Zauselbart, wie er es auch macht, wenn er bei Proben mit der Leistung seiner Musiker nicht ganz zufrieden ist. „Eigentlich ist das gar kein Widerspruch“, sagt er dann, „ich mag jede Art von Musik ... – ... wenn sie gut gemacht ist.“

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