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  3. Mindelzell: Warum er als Bischof nicht gefragt war

Mindelzell
25.05.2024

Warum er als Bischof nicht gefragt war

Das Grabdenkmal von Kardinal Gustav Adolf von Hohenlohe-Schillingsfürst auf dem Campo Santo Teutonico in Rom.
Foto: Sammlung Gschwind

Ein Blick auf die wechselvolle Lebensgeschichte von Kardinal Gustav Adolf von Hohenlohe-Schillingsfürst zeigt die Umbrüche des 19. Jahrhunderts.

Der älteste Sohn der mittelfränkischen Adelsfamilie Hohenlohe-Schillingsfürst erhielt den Namen Chlodwig. 1823 kam ein weiterer Sohn zur Welt, der erhielt den Namen Gustav Adolf. Mit diesem Namen verbanden sich keine so guten Erinnerungen. Denn der Schwedenkönig Gustav Adolf drang im Dreißigjährigen Krieg bis nach Bayern vor. Die Schlacht bei Nördlingen 1634 führt zu einer Wende. Die Kinder der Familie wuchsen in Schillingsfürst auf und wurden von Hauslehrern für die Universität vorbereitet. Kurzzeitig durfte Gustav Adolf das Gymnasium in Ansbach besuchen. Diese Schule besuchte auch der spätere Kardinal Walter Brandmüller.

Die Eltern schickten Gustav Adolf zum Jurastudium nach Rom. Das war sicher nicht die erste Adresse für einen künftigen Juristen. Schon nach einem Jahr verließ er Rom, um sich dem Studium der Theologie zuzuwenden. Nach einigen Semestern an der Breslauer Universität wechselte er nach München. Die Vorlesungen vom Kirchenhistoriker Ignaz von Döllinger faszinierten ihn. Auch als der Prinz wieder nach Rom ging, blieb er mit seinem Lehrer in Kontakt. 1849 zum Priester geweiht wurde er Mitglied der Academia Ecclesiatica, die bei Papst Pius IX. in hohem Ansehen stand. Als der Papst nach Gaeta während der Revolution floh, gehörte der deutsche Prinz zu seiner Begleitung. Beeindruckt von seinen Manieren und den Sprachkenntnissen berief ihn der Papst zum Großalmosenier, man könnte sagen zum Caritaspräsidenten. Damit verbunden war die Bischofsweihe. Gustav Adolf von Hohenlohe-Schilllingsfürst wurde Titularbischof von Edessa.

Der Papst berief Gustav Adolf ins Kardinalskollegium

Seine Familie hielt gleichzeitig Ausschau, ob er nicht Bischof einer deutschen Diözese werden könne. Alle diesbezüglichen Versuche scheiterten. Als Bruder Chlodwig 1866 Bayerischer Ministerpräsident wurde, berief der Papst Gustav Adolf ins Kardinalskollegium. Nicht bedacht wurde bei dieser Berufung, dass der Kardinal ein Gegner des Unfehlbarkeitsdogmas war wie es der Papst und zahlreiche Bischöfe anstrebten. Der Kardinal berief zu seinem theologischen Berater Johann Friedrich einen jungen Professor, einen Schüler Döllingers. Der Palazzo, in dem Hohenlohe logierte, wurde während des 1. Vatikanischen Konzils zum Treffpunkt der Papstkritiker. Professor Friedrich führte ein Tagebuch und informierte Professor Döllinger über den Verlauf des Konzils. Dieses Hintergrundwissen floss ein in die kirchenkritischen Artikel, die Döllinger unter dem Pseudonym Quirinus als “Briefe vom Konzil“ in der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ veröffentlichte. Zahlreiche deutsche Bischöfe lehnten das Dogma ab, so auch der Augsburger Bischof Pankratius von Dinkel. Sie reisten wie Kardinal Hohenlohe vor der Schlussabstimmung aus Rom ab.

Nachdem das Dogma verkündet war, haben auch sämtliche kritische Bischöfe ihre Kritik zu den Akten gelegt und das Dogma verteidigt so auch Kardinal Hohenlohe. Erst sechs Jahre später beendete er seinen Aufenthalt in Schillingsfürst und kehrte nach Rom zurück. Der baldige Tod von Papst Pius IX. wurde erwartet. Als Nachfolger favorisierte er den Bischof von Perugia Kardinal Pecci, der im Konklave dann auch gewählt wurde und den Namen Leo XIII. annahm. Im Deutschen Reich war der Kulturkampf unter Kanzler Bismarck ausgebrochen. Der Reichstag beschloss das Jesuitenverbot, die Ziviltrauung und den Kanzelparagraphen. Der Abgeordnete Chlodwig von Hohenlohe stimmte all diesen Gesetzen zu. Dies wurde in Rom schon zur Kenntnis genommen. Als Bismarck Kardinal Hohenlohe zum deutschen Botschafter beim Heiligen Stuhl machen wollte, winkte Kardinalstaatsekretär Antonelli sofort ab. Aber der Papst beförderte den Kardinal zum Erzpriester von Santa Maria Maggiore, außerdem wurde er Kardinalbischof von Albano.

Welchen besonderen Ort der Begegnung es gab

Gelobt wurde die Gastfreundschaft des Prälaten. Die Villa D’Este war ein Ort der Begegnung. Dass auch italienische Politiker willkommen waren, wurde von Papst Leo XIII. missbilligt. Hier wirkte sich der Verlust des Kirchenstaates aus. Jeden Winter kam der Komponist Franz Liszt als Gast des Kardinals, der ihm 1865 die Niederen Weihen erteilt hatte. Seitdem trat Liszt in Soutane auf und ließ sich Abbé nennen. Leo XIII. war von Hohenlohe enttäuscht, als er bereits nach vier Jahren sein Bistum wieder zurückgab. Während sein Bruder Chlodwig mit 75 Jahren noch deutscher Reichskanzler wurde, starb der Kardinal mit 73 Jahren und wurde auf dem Campo Santo Teutonico bestattet.

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