
Pflegedienst Riederle ist mit seinem ersten Jahr zufrieden

Welche Ziele der Pflegedienst Riederle aus Thannhausen erreicht hat und warum eine zeitnahe Expansion des Angebots nicht realisiert werden kann.
Eine etwas kuriose, aber stark motivierende Erfahrung sei es schon gewesen, als eine Klientin der Tagespflege urplötzlich aufgetaucht sei und den Tag partout in der Einrichtung verbringen wollte, obwohl sie für diesen Tag gar nicht eingeplant gewesen sei. Man habe die ältere Dame aufgenommen und sie gewähren lassen, erzählt Micha Riederle, Flexibilität sei schließlich immer gefragt, wenn es darum gehe, für die Klienten eine optimale Betreuung zu leisten. Einen besseren Nachweis dafür, dass die angestrebte Wohlfühlatmosphäre im Haus bei den Klienten ankomme, gebe es nicht. Viele E-Mails von Angehörigen, die sich ohne konkreten Anlass beim Team bedankten, sorgten für eine zusätzliche Bestätigung, ergänzt Joshua Riederle.
Gut ein Jahr ist vergangen, seitdem die Brüder Micha, Daniel und Joshua Riederle den Pflegedienst Riederle eröffneten und das eigens dafür errichtete Gebäude im Gewerbegebiet in der Nähe des ehemaligen Bahnhofs von Thannhausen bezogen. Die drei Brüder waren in der Altenpflege tätig gewesen und hatten beschlossen, sich selbstständig zu machen. Bereut habe man den Schritt zur Selbstständigkeit nicht, resümiert Micha Riederle nach den Erfahrungen des ersten Jahres. Aber phasenweise sei ihnen schon alles abverlangt worden, zumal die Mehrbelastung durch die Corona-Pandemie vieles verkompliziert habe.
Die Tagespflege in Thannhausen kommt gut an
Von Anfang an sei das Angebot der Tagespflege, für das man 35 Plätze vorhalte, gut angenommen worden, sagt Micha Riederle. Den Standort der Einrichtung halte er für optimal. Er liege verkehrstechnisch günstig, vom nahegelegenen Kreisverkehr im Norden von Thannhausen könne man in alle Richtungen an- und abfahren. Beim Gebäude seien genügend Stellmöglichkeiten für Fahrzeuge vorhanden. Ruhig sei es in der näheren Umgebung, und kleinere Spaziergänge an der nahe gelegenen Mindel böten sich förmlich an. Die Tagespflege ist ein Standbein in der Konzeption von "Pflegedienst Riederle".
Neben den Mahlzeiten werden den Besuchern mehrere Beschäftigungen geboten, unter denen sie auswählen können. Auch für Vorschläge der Klientel sei man stets offen. Das andere Standbein ist der ambulante Pflegedienst. Im Umkreis von 15 Kilometern fahren die Mitarbeiter ihre Touren, um mehr als 100 pflegebedürftigen Menschen Mahlzeiten zu bringen, sie bei der Haushaltsführung und in vielen Belangen des täglichen Lebens zu unterstützen. Ziel ist es, den älteren Menschen ein Leben in ihrer häuslichen Umgebung so lange wie möglich zu gewähren. Bisweilen dauert die Betreuung von Klienten bis zu ihrem Ableben. In den meisten Fällen entwickle sich eine sehr enge Bindung zwischen dem Pflegepersonal und den Betreuten, erklärt Micha Riederle. Die Menschen bis zu ihrem Ende begleiten und unterstützen zu dürfen, sei eine wichtige und schöne, wenngleich schmerzliche Erfahrung.
Ambulant betreute Wohngemeinschaften sind Zukunftsmusik
Ambulant betreute Wohngemeinschaften und betreutes Wohnen bietet der Pflegedienst Riederle nicht an. Das sei Zukunftsmusik, meint Micha Riederle. Natürlich denke man an eine Weiterentwicklung des Angebots, zu dem dann auch diese Betreuungsformen zählen würden. Momentan lasse es die Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht zu. 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt das Riederle-Team aktuell. Ständig sei der Pflegedienst Riederle auf der Suche nach personeller Verstärkung. Micha Riederle sieht die Chancen darin, die Mitarbeiter zu binden und den Mitarbeiterstab kontinuierlich zu entwickeln. Sprunghafte Entwicklungen seien eine Illusion, die der Markt nicht zulasse.
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