Fridays for Future lädt Musikerin wegen Dreadlocks von Demo aus
Bei einer "Fridays for Future"-Kundgebung in Hannover sollte eigentlich die Sängerin Ronja Maltzahn auftreten. Doch die Künstlerin wurde wieder ausgeladen - wegen ihrer Frisur.
Da sie Dreadlocks trägt, darf die weiße Musikerin Ronja Maltzahn nach einem Entschluss von Fridays for Future nicht wie zunächst geplant bei einer Demonstration in Hannover auftreten. Die Hannoveraner Ortsgruppe sagte einen Auftritt der Künstlerin ab.
Die Aktivisten begründeten die Absage mit der Frisur der Sängerin. Dreadlocks seien in den USA ein Widerstandssymbol der Bürgerrechtsbewegung schwarzer Menschen geworden. "Wenn eine weiße Person also Dreadlocks trägt, dann handelt es sich um kulturelle Aneignung, da wir als weiße Menschen uns aufgrund unserer Privilegien nicht mit der Geschichte oder dem kollektiven Trauma der Unterdrückung auseinandersetzen müssen", schrieben die Klimaschützer.
Zunächst hatte Maltzahn selbst die Absage auf ihren Social-Media-Kanälen öffentlich gemacht. Die Musikerin reagierte betroffen: "Wir hatten uns darauf gefreut, ein Zeichen für Frieden und gegen Diskriminierung mit unserer Musik setzen zu dürfen. Schade dass wir aufgrund von äußerlichen Merkmalen davon ausgeschlossen werden."
Klima-Aktivisten bitten Musikerin nach Absage um Entschuldigung
Fridays for Future Hannover erklärte zu der Absage, es sei wichtig, Schwarzen, indigenen Menschen und People of Color einen Raum innerhalb der Klimagerechtigkeitsbewegung zu geben. Das Auftreten einer weißen Person mit Dreadlocks könne den Eindruck erwecken, dass es in der Klimaschutzbewegung für diese Menschen keinen geschützten Raum gebe, in dem Diskriminierungen abgebaut würden. "Deshalb haben wir uns dazu entschieden, Ronja Maltzahn abzusagen", hieß es in der Mitteilung.
Die Aktivisten der Klimaschutzbewegung baten die Musikerin aber auch um Entschuldigung. In einer Chat-Nachricht an Maltzahn hatte die Gruppe der Musikerin die Absage mitgeteilt, gleichzeitig aber gesagt, dass ihr Auftritt möglich sei, wenn sie sich bis Freitag ihre Dreadlocks abschneide. Dieser Vorschlag sei ein Eingriff in die Privatsphäre der Künstlerin gewesen, der so nicht hätte passieren dürfen, teilte Fridays for Future später mit. Nach Angaben ihres Musikverlags Timezone Records macht Maltzahn Musik aus dem Genre Worldpop. Die 28-Jährige spielt Cello, Gitarre, Ukulele und Piano. Zudem tritt sie mit einem größeren Folkensemble auf, dem Blue Bird Orchestra. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.
"Die Hannoveraner Ortsgruppe sagte einen Auftritt der Künstlerin ab." Dass in dieser Ortsgruppe offensichtlich ein paar ziemlich durchknallte Aktivistinnen das Sagen haben, rechtfertigt keine Aussagen über die Bewegung insgesamt. Wenn sich beispielsweise ein einzelnes CSU-Mitglied frauenfeindlich äußerern würde, könnte man deshalb auch keine Rückschlüsse auf die ganze Partei ziehen, oder?
"Dreadlocks seien in den USA ein Widerstandssymbol der Bürgerrechtsbewegung schwarzer Menschen geworden." Daran sieht man, wie schwachsinnig dieses Konzept der Kulturellen Aneignung ist. Das hieße ja, dass sich Bürger der Großmacht USA, das Erkennungsmerkmal einer religiösen Bewegung (Rastafari) des Drittweltlandes Jamaika aneignen. Aber da muss eben der Diskurs über diese Fragen in den linken Kreisen noch weiter gehen. Mit solchen Diskussion die Medienaufmerksamkeit von den berechtigten Zielen einer wissenschaftlich begründeten Klimapolitik abzulenken, ist eine Dummheit. (edit/mod)
Wieder ein guter Hinweis, dass FfF überwiegend nicht im freiheitlich-demokratischen Spektrum steht.
Vielfach ganz oberflächliche Leute bei denen Ausgrenzung anderer Lebensstile und Meinungen zur DNA gehört.
Was haben diese FfF-Leute eigentlich im Kopf? Man weiß gar nicht, soll man lachen oder weinen, angesichts soviel Dummheit.