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Literatur
04.09.2023

Unheimliche Schatten: Ursula Poznanskis neues Buch "Oracle"

Die österreichische Thriller-Autorin Ursula Poznanski
Foto: Gabi Gerster/loewe Verlag

Ursula Poznanski liefert jedes Jahr zwei neue Bestseller und bringt die Jugend zum Lesen. In ihrem neusten Werk „Oracle“ sieht ein Student Unheil voraus und gerät in heikle Situationen. Wieder ein Knüller?

Die Bücher der Österreicherin Ursula Poznanski sind Spannungsgaranten – ob als Lektüre für Jugendliche, mit der sie auch die sonst eher leseferne Gruppe der männlichen 14- bis 18-Jährigen erreicht, oder als versierte Thriller-Autorin für Erwachsene. Auch einige Kinderbücher hat sie verfasst, aber seit mehr als einem Jahrzehnt ist nun zweimal im Jahr Poznanski-Jahreszeit, im Frühling ein Buch für Erwachsene, im Herbst eines für Jugendliche wie jetzt der Roman "Oracle".

Julian hat Schwierigkeiten im Umgang mit seinen Mitmenschen

In dessen Mittelpunkt steht Julian, ein 19-Jähriger, der mit seinem Studium der Alten Geschichte beginnt und in ein Wohnheim zieht. Was sich schnell herauskristallisiert: Der junge Mann hat Probleme im Umgang mit seinen Mitmenschen. Er meidet ihre Gesellschaft und muss sich zwingen, sie anzublicken. Erlebnisse in seiner Kindheit sind für diese Zurückhaltung verantwortlich. Damals bemerkte er merkwürdige Zeichen an bestimmten Personen: wabernde Schlieren oder Schatten, rote Flächen, die Gliedmaßen und ganze Körperteile bedecken. Regelmäßig hatte Julian darauf mit Schrei- und Weinkrämpfen reagiert und sich auf dem Boden gekrümmt. In seiner Jugend musste er deshalb die Schule wechseln und sich in psychologische Behandlung begeben. Mit Tabletten hat er die als Psychose diagnostizierten Anfälle in den Griff bekommen und sieht nun die unheimlichen Bilder nicht mehr. Doch das anstehende Klassentreffen und die Begegnung mit den ehemaligen Mitschülern, die ihn als Freak stigmatisierten, liegt ihm im Magen. Wider Erwarten trifft er dann bei einigen auf Reue und Verständnis, muss jedoch auch eine unheimliche Entdeckung machen: Die Zeichen, die er gesehen hat, waren "Marker", wie er es nennt, die ein Unheil ankündigten. Das Mädchen, dessen Beine hinter roten Wolken nicht mehr zu erkennen waren, sitzt nach einem Kletterunfall im Rollstuhl. Die Mutter, bei der er einen Schatten am Kopf gesehen hatte, ist gestorben. Und ein Junge, der bei dem Klassentreffen war, landet nach einem Motorradunfall mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus. Hätte Julian das Unglück voraussehen können, wenn er seine Tabletten nicht genommen hätte?

"Oracle" heißt Ursula Poznanskis neues Jugendbuch
Foto: Loewe Verlag

Ursula Poznanski verbindet mit diesem Plot Fragen um Verantwortung und Verantwortlichkeit. Wenn Julian wirklich die Gabe hat, kommendes Unheil vorherzusehen, hat er dann nicht die Pflicht, seine Mitmenschen zu warnen, überlegt er. Müsste er also nicht die Tabletten wieder absetzen, um Unglück zu verhindern? Sein Zimmerkollege Robin, ein schräger queerer Charakter, der selbst Außenseiter ist und Julians Probleme nachempfinden kann, ermuntert ihn dazu. Er ist allerdings der Einzige, der seiner Fähigkeit zu Vorahnungen vorerst Glauben schenkt. 

Bestseller-Autorin Ursula Poznanski liebt das Katz- und Maus-Spiel

Das Setting in Poznanskis Büchern ist oft düster und dunkel, trotzdem fehlt es nicht an Humor, vor allem aber nicht an Spannung. Poznanski ist eine Könnerin auf dem Gebiet des Thrills, ohne dabei die Karte explizit beschriebener Gewalt und Brutalität zu ziehen. Vielmehr liebt sie das Katz-und-Maus-Spiel mit ihren Leserinnen und Lesern, fesselt sie mit hohem Tempo, Andeutungen, ambivalenten Charakteren und Handlungssträngen, die sich erst nach und nach entwickeln. Dabei erreichen Ursula Poznanskis Jugendbücher eine hohe Komplexität auch dadurch, dass sie reale Entwicklungen auf die Spitze treiben und aufzeigen, wo diese hinführen könnten. In ihrem ersten Jugendbuch „Erebos“ aus dem Jahr 2010, für das sie den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielt, war dies ein Computerspiel, das manipuliert wird und in den Alltag von Jugendlichen eingreift. Zu Themen wie der Klima- und Umweltkatastrophe ("Cryptos"), digitaler Überwachung ("Layers"), der Einflussnahme Künstlicher Intelligenz, auch zu gesellschaftlichen Strömungen wie Verschwörungstheorien ("Shelter")entwickelt sie in ihren Thrillern Zukunftsszenarien und verbindet diese mit ethischen Fragestellungen, vor allem der einer Gefahr für die Selbstbestimmung und Freiheit des Menschen. 

Das fehlt in ihrem neuen Buch nun und nimmt ihm einiges der Brisanz und Relevanz der Vorgänger. Denn Poznanski öffnet in "Oracle" den Horizont zu paranormalen Vorgängen und so wirkt manche Entwicklung der Handlung auch etwas aus der Luft gegriffen. Aber die Autorin überlässt es den Leserinnen und Lesern, ob sie Julians Wahnbilder und die Unglücksfälle für reinen Zufall, übernatürliche Vorahnungen oder eine psychische Erkrankung halten.

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Poznanskis "Oracle" verbindet innere Konflikte mit der Dramatik der Ereignisse

In diesem Zwiespalt hält sie auch ihren Protagonisten, aus dessen Perspektive sie erzählt. Weder weiß Julian wirklich, was die "Marker" bedeuten, noch, wie er mit ihnen umgehen soll. Zumal seine besondere Gabe ihm eine Aufmerksamkeit verschafft, die er eigentlich vermeiden möchte. Julian gerät in die Mühlen der sozialen und anderer Medien, und muss sich mit seinem ehemaligen Mitschüler Lars auseinandersetzen, der Kapital aus seinen Visionen schlagen will. Wie Ursula Poznanski die inneren Konflikte ihrer Hauptfigur mit der Dramatik der Ereignisse und einem nervenzehrenden Ende verknüpft und dabei auch einen Blick auf die Einsamkeit psychisch auffälliger Menschen wirft, macht "Oracle" lesenswert, auch wenn es nicht zu ihren besten Büchern zählt.

Ursula Poznanski: Oracle. Loewe, 432 Seiten, 22,60 Euro - ab 14.

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