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Literatur
30.11.2017

Der Zukunftsroman hat einen neuen „Krieg der Welten“

Auch schon Neudichtung: In der Spielberg-Verfilmung von 2005 tauchen die Dreibeiner vom Mars in den heutigen USA auf – samt Tom Cruise.
Foto: Paramount, Universal

Der Klassiker der Science Fiction hat nach 120 Jahren eine Fortsetzung erhalten. Das passt in unsere Zeit der ewigen Neuaufgüsse. Aber was bringt das?

Wann versucht sich endlich mal einer an „Faust, der Tragödie dritter Teil“? Wo es doch ein Merkmal unserer Zeit ist, längst wirkungsvoll erzählte Geschichten immer wieder neu zu präsentieren, sie umzuschreiben, mit Nach- und Vorepisoden fortzusetzen. Aber nichts da bei Goethe! Es ist ja der Bestand der Moderne selbst, der nun, nach den experimentellen Auflösungen der Postmoderne, in einer Art Postpostmoderne in ewigen Neuaufgüssen durch die Kanäle strömen.

„Star Wars“ gebiert immer neue Episoden und Ableger, ähnlich „Alien“, Comic-Superhelden werden recycelt und rekombiniert, „Tomb Raider“ startet mit neuer Hauptdarstellerin (Alicia Vikander statt Angelina Jolie) einfach von vorn, „Der Mord im Orientexpress“ wird mit Stars von heute schlicht noch mal gedreht und „Blade Runner“ setzt sich in seiner Fortsetzung einfach über den ursprünglichen Schöpfer, den Autor Philip K. Dick, hinweg. Aber wieso nicht, wo auch der Tod des Krimiautors Stieg Larsson kein Ende von dessen so erfolgreicher Millennium-Krimireihe bedeutet und mit David Lagercrantz einfach ein anderer übernimmt? Als wäre die Popkultur an ihre Grenzen gestoßen, bearbeitet und aktualisiert sie nun – wie klassisch die Oper und das Theater – einen Kanon immer wieder neu.

Der Autor Stephen Baxter ist ein Vertreter der „Hard science fiction“

Überrascht es da wirklich noch, dass nun tatsächlich auch eine Fortsetzung von „Krieg der Welten“ in den Buchregalen steht? International vermarktet als „Das Mega-Science-Fiction-Event“, gleich parallel im Original und als Übersetzung erscheinend; fast 120 Jahre, nachdem die Geschichte vom Angriff der Marsianer auf die Erde zu einer Initialzündung des Genres wurde; vor allem natürlich aber: nachdem der Autor des Klassikers, der Brite H. G. Wells, nun über 70 Jahre tot ist und damit die Rechte an seiner Geschichte allgemeinfrei sind. „Das Ende der Menschheit“ heißt das Werk, geschrieben hat es mit Wells’ Landsmann Stephen Baxter ein studierter Mathematiker und Astronom, der seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten Autoren des Genres zählt, ein Bestseller-Autor der sogenannten „Hard science fiction“, der seine Fantastik streng entlang gültiger naturwissenschaftlicher Theorien und Gesetzen entwickelt.

Das Ergebnis zeigt, im Gegensatz zu so vielem wie etwa auch der bloß effektmächtigen Neuinterpretation von „Krieg der Welten“ durch Steven Spielberg 2005 fürs Kino: Neuaufgüsse können auch Interessantes bringen. Denn Stephen Baxter wagt eine spannende Konstruktion. In Wells’ Original waren die Marsianer 1907 in Südengland gelandet und dort an einer Bakterien-Unverträglichkeit gescheitert. Geblieben aber war durchaus die bange Frage nach einer möglichen Rückkehr in der Zukunft. Tatsächlich ereignet sich diese nun im Jahr 1920. Statt wie einst zehn werden nun ganze hundert Zylinder vom Roten Planeten zur Erde gefeuert, die Hälfe bloße Riesenbomben, die andere Hälfte mit jeweils einem Dutzend tödlicher Maschinen für die ledersackartigen Marsianer, darunter wieder die Dreibeiner mit ihrem verheerenden Hitzestrahl.

Es beginnt wieder in England, das sich wegen der Folgen des ersten Angriffs aus jenem Konflikt herausgehalten hat, der darum dann nicht zum Ersten Welt-, sondern zum „Schlieffen-Krieg“ geworden ist. Das weitestgehend siegreiche und blühende Deutschland hält also, noch immer von Wilhelm II. regiert, Frankreich besetzt und kämpft weit im Osten weiter gegen Russland, die USA sind außen vor geblieben. Erst zwei Jahre später, 1922, als England längst in Marsianer-Hand ist, bricht auch hier der Krieg aus. Denn ein interstellarer „Blitzkrieg“ soll mit gleich tausend neuen Zylindern global zum „Ende der Menschheit“ führen, einer Unterjochung zu Arbeitssklaven und Zucht zum Futtervieh. Und die Landestellen liegen nach London nun in New York und Los Angeles, bei Peking und Konstantinopel, St. Petersburg und Berlin. Unter diesen alle betreffenden Bedrohung von außen zeigt sich – wie Freunden des Raumschiffs Enterprise vertraut –, dass die Menschen eben doch in der Lage sind, miteinander in Frieden zu leben, in einer „Föderation der Föderationen“, einer Weltregierung. Aber ob das zum Sieg gegen die evolutionär überlegenen Marsianer reicht?

Die Story ist blockbustertauglich

Nein, einer solchen (hollywoodesken) Plattheit verweigert sich Baxter. Zwar macht er sich einen Spaß daraus, den anderen Lauf der Geschichte auszugestalten und dabei Einstein und Edison, Churchill und Freud Auftritte in veränderten Rollen zu verschaffen; und er weitet den Horizont auf die ganze Erde einerseits, bezieht andererseits auch Venus und Jupiter mit ein – alles absolut blockbustertauglich. Aber obwohl der Autor dabei auch den Anschluss von Wells’ Mars-Fantasie an die heutige Wissenschaft liefert, lässt er aus Demut vor dem Original dessen mythischen Kern intakt. Diese Fortsetzung entwickelt weitere, sich daraus ergebende Fragen über den Menschen, das Leben und den ganzen Rest. Und damit ist auf einem typischen Feld der Postpostmoderne schon einiges erreicht. Alles darüber hinaus jedenfalls müsste dann schon selbst Kunst sein.

Stephen Baxter: Das Ende der Menschheit. Übersetzt von Peter Robert. Heyne, 592 S., 16,99 €

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