Hermann Obrist in der Pinakothek der Moderne
München (dpa) - Die Münchner Pinakothek der Moderne widmet von diesem Donnerstag an dem Künstler Hermann Obrist eine Ausstellung.
Obrist sei zu Unrecht weitgehend unbekannt: Er habe insbesondere in München den deutschen Jugendstil initiiert, beschrieb Kurator Andreas Strobl die Bedeutung des Künstlers, der 1862 in der Schweiz geboren wurde und 1926 in München starb. Die Schau bildet das vielseitige Schaffen Obrists ab und zeigt neben Skulpturen, zahlreiche Zeichnungen und die fotografische Dokumentation seines Werkes.
Der Fokus liegt auf dem bildhauerischen Werk Obrists, das auch Brunnen und Grabmäler umfasst. Zeichenstudien belegen Obrists Interesse an der Natur. In einem Text beschreibt er, wie der Vater ihn und seinen Bruder für die "Wunder der Pflanzenwelt, der Insektenwelt und der Gebirgswelt" begeisterte. Obrists Zeichnungen muten vielfach wie Symbiosen von Pflanzen, Naturphänomenen wie Wasserstrudeln und architektonischen Elementen an. In der Ausstellung werden auch Kissen, Wandteppiche und Tischdecken gezeigt, die mit filigranen Darstellungen von Pflanzen verziert sind.
Dass trotz seiner Bedeutung zu Beginn der Moderne, heute nur noch wenige seiner Arbeiten bekannt seien, begründet Strobl damit, dass Obrist in der Münchner Kunstszene nicht sonderlich aktiv war. "Er ist wohl ein arger Eigenbrötler gewesen".
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