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  4. Interview: Norah Jones: "Ich fühle mich gerade ängstlich"

Interview
14.06.2020

Norah Jones: "Ich fühle mich gerade ängstlich"

20 Jahre nach ihrem sensationellen Debütalbum "Come away with me" erscheint nun Norah Jones achtes Studioalbum.
Foto: Diane Russo

Piano-Pop-Weltstar Norah Jones macht die Corona-Zeit zu schaffen. Hier spricht sie über Familie, Gefühle und ihr neues Album.

In unserem letzten Gespräch vor vier Jahren haben Sie die damals noch als wenig wahrscheinlich geltende Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten als „Horrorszenario“ bezeichnet. Was denken Sie: Wird der Albtraum im Herbst vorbei sein?

Norah Jones: Ich würde wirklich gerne eine einfache Antwort geben, aber es existiert leider keine. Um ehrlich zu sein, weiß niemand, ob die Farce im November wirklich beendet sein wird. Es gibt so viele Unwägbarkeiten.

Hat es Sie überrascht, wie seine Präsidentschaft bisher verlaufen ist?

Jones: Ja und nein. Ich gehöre zu den Menschen, die es bis heute nicht fassen können, dass jemand wie er ein ganzes Land führen kann. Und er kann es ja auch nicht. Trump agiert mit Getöse und Aggression, aber das ist doch kein Regieren. Ich kann schon lange nicht mehr hinschauen, wenn wieder eine seiner schrecklichen Pressekonferenzen im TV übertragen wird, so scheußlich war das alles. Aber er hat es tatsächlich geschafft, meine Erwartungen im negativen Sinne noch zu übertreffen. Ich habe immer gehofft, die Dinge würden sich aufhellen, und er würde etwas dazulernen, irgendetwas, aber das ist nicht einmal ansatzweise geschehen. Diese vier Jahre Trump liefen wirklich noch viel frustrierender und schlimmer, als ich es für möglich gehalten hätte.

New York, die Stadt, in der Sie leben, hat schwere Monate hinter sich. Erst Corona, jetzt die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Wie ist die Atmosphäre aktuell? Hellen sich die Dinge ein wenig auf?

Jones: Nur sehr zögerlich. Da draußen ist es immer noch dunkel und eigenartig, obwohl so langsam der Sommer Einzug hält. Man hat das Gefühl, irgendetwas lauere in den Straßen, was ja irgendwie auch so ist. Ich war die ganze Zeit nur sehr, sehr wenig außer Haus. Ich habe die Geborgenheit meines Heims als etwas sehr Komfortables empfunden. Es drängt mich auch jetzt noch nicht auf die Straße. Ich fühle mich seit vielen Wochen ängstlich und traurig.

Was werden Sie machen, wenn alles mal wieder entspannter wird?

Foto: Diane Russo

Jones: Sicher nicht gleich die Klubs stürmen (lacht). Das tue ich nämlich auch unter normalen Umständen schon nicht. Ich freue mich darauf, endlich wieder so richtig Musik mit anderen Menschen machen zu können, denn das Zusammenspiel fehlt mir gerade wirklich sehr. Und vielleicht werde ich auch mal wieder zum Abendessen in ein Restaurant gehen.

Sind Sie Ihren zwei Söhnen eine begabte Heimlehrerin?

Jones: Meine Kinder sind sechs und vier und überhaupt nicht begeistert von meinen Qualitäten (lacht). Ich versuche im Großen und Ganzen, die Kids davon abzuhalten, mich in den Wahnsinn zu treiben. Man ist ja jetzt wirklich ohne Unterbrechung zusammen, und die Schule hat uns extra eingebläut, den Kindern auch wirklich etwas beizubringen. Na ja. Sagen wir, ich gebe mein Bestes.

Zeigen Sie ihnen doch, wie man Piano spielt.

Jones: Theoretisch ist das eine gute Idee. Nur leider stehen die beiden nicht so richtig aufs Klavierspielen, auch wenn ich wirklich nach Kräften versuche, sie zu motivieren und zu animieren.

Mögen die Jungs Ihre Musik?

Jones: Sie freuen sich jedenfalls immer einen Ast, wenn wir irgendwo unterwegs sind, in der Drogerie oder so, und dort läuft dann einer meiner Songs. Ich selbst stelle die Verbindung gar nicht so her, ich höre meine eigene Musik auch nie bewusst. Ich denke immer, da singt jemand anders, aber die beiden wissen immer sofort, wenn ein Song von mir ist. Dabei kennen sie die meisten Lieder noch gar nicht. Ich setze mich ja nicht mit ihnen hin und sage: So, ihr Lieben, heute hören wir mal sämtliche Alben eurer Mutter chronologisch durch. Aber sie erkennen einfach umgehend meine Stimme.

18 Jahre sind vergangenen seit „Come Away With Me“. Sie waren Anfang 20 damals.

Jones: Ja. Ich weiß. Einerseits ist die Zeit verflogen, andererseits kommt es mir manchmal vor, als sei das alles noch viel länger her.

Das neue Album heißt „Pick Me Up Off The Floor“ und hätte eigentlich gar nicht existieren sollen.

Jones: Richtig, das war so eine Art wunderbarer Unfall. Ich habe in den vorangegangenen anderthalb, zwei Jahren einfach Lieder mit vielen unterschiedlichen Musikern wie etwa Jeff Tweedy von Wilco aufgenommen, was mir superviel Spaß gemacht hat. Wir konnten komplett ohne Druck und ohne größeren Plan arbeiten, und haben eine Reihe der so entstandenen Stücke vor einem Jahr auf dem Album „Begin Again“ vereint. Aus diesen Sessions hatte ich noch so viele ungenutzte Aufnahmen übrig, dass ich es schade gefunden hätte, sie nicht zu veröffentlichen. Ich ging also das komplette Material noch einmal gründlich durch und merkte, dass ich es zu einem richtigen Album, ja zu einem ganz eigenen Organismus, verweben konnte.

Es ist viel von Liebeskummer die Rede auf dieser Platte. „Heartbroken. Day After“, „Hurts To Be Alone“ oder „How I Weep“ klingen nicht sehr fröhlich. Ist irgendwas mit Ihrer Ehe?

Jones: Nicht alles, was ich singe, entspricht eins zu eins auch meiner Lebenswirklichkeit, ich möchte da auch nicht so gerne zu spezifisch werden. Wir alle erleben jedoch Dinge, die uns dem Liebeskummer nahebringen. Mal mehr, mal weniger intensiv, mal oberflächlich, mal wirklich verletzend. Selbst innerhalb einer grundsätzlich funktionierenden Beziehung ist nicht alles immer rosig. Menschen machen halt Menschensachen durch.

Wie gehen Sie denn mit Beziehungsschwierigkeiten um?

Jones: Weiß nicht, so wie die meisten wahrscheinlich. Wenn möglich wie eine erwachsene Frau. Als Trostspender funktioniert bei mir immer die Musik. Songs schaffen nichts aus der Welt, aber sie sind mir stets treue Begleiter gewesen und unterstützen den Heilungsprozess ungemein.

Sie sind ein eher introvertierter Mensch. Können Sie gut alleine sein?

Jones: Im Moment sehne ich mich sehr danach (lacht). Die wenigen Momente, die ich ganz für mich habe, weiß ich mehr zu schätzen denn je. Aber selbstverständlich kann das Alleinsein hart sein, es kommt immer auf die Umstände an. Manchmal vermissen wir die Einsamkeit, manchmal drückt sie schwer auf unsere Seele.

In „I’m Alive“ geht es um Selbstbehauptung und Widerstandskraft. Ist das Lied Ihr feministisches Manifest?

Jones: So würde ich es nicht ausdrücken. Der Song ist mehr ein beobachtender. Ich schaue darin den Frauen zu, die kämpfen und sich über Unfairness erheben. Ich wünsche mir, dass sich viele Frauen in diesem Lied wiederfinden.


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