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  4. Interview: Amon-Amarth-Sänger Johan Hegg: „Die Wikinger sind wahres Metal-Gold“

Interview
13.08.2022

Amon-Amarth-Sänger Johan Hegg: „Die Wikinger sind wahres Metal-Gold“

Johan Hegg ist Sänger von Amon Amarth, eine der erfolgreichsten Death-Metal-Bands.
Foto: Thomas Frey, dpa

Exklusiv Johan Hegg ist Sänger von Amon Amarth, einer der erfolgreichsten Death-Metal-Bands. Im Interview verrät er, warum er sich mit den Wikingern verbunden fühlt und warum er vor Konzerten Yoga macht.

Johan, dein tiefer, dunkler, kräftiger Gesang ist wahrlich beeindruckend. Was machst du für deine Stimme?

Johan Hegg: Yoga.

Yoga?

Hegg: Ja. Vor jeder Show lege ich mich für etwa zwanzig Minuten auf die Matte und gehe meine Übungen durch. Ich finde es wichtig, dass der gesamte Körper immer weich und geschmeidig ist. Dann gibt es noch ein paar Stretching-Übungen für den Nacken und eine kleine Massage der Kiefermuskulatur mit dem Ziel, die Stimmbänder zu entspannen. Danach singe ich mich warm und gehe dann raus auf die Bühne.

Begleitet dich diese markante Stimme schon immer?

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Hegg: Nein, es war schon eine Entwicklung, meinen Gesang so herauszubilden, wie er heute ist. In die Wiege gelegt bekommst du so eine Stimme nicht. Aber ich mache diesen Job ja auch schon seit dreißig Jahren.

Im Heavy Metal sind deine 49 Jahre ein fast schon jugendliches Alter. Eure Helden wie Iron Maiden oder Judas Priest könnten altersmäßig deine Väter sein.

Hegg: Das ist wohl wahr. Im Vergleich mit diesen wunderbaren Jungs, die diesen Job ja schon unheimlich lange und nach wie vor wirklich brillant machen, sind wir noch halbe Kinder. Ich will mich innerhalb dieser Legenden noch nicht einreihen, die ganz Großen haben uns einfach sehr viel voraus. Trotzdem sind drei Jahrzehnte natürlich eine beeindruckend lange Zeit.

Wenn ihr das jetzt noch mal dreißig Jahre macht …

Hegg: …dann sind wir so alt wie die Rolling Stones (lacht). Ich kann nichts versprechen, schließe aber auch nichts aus.

Euer neues Album heißt „The Great Heathen Army“, also „Die große Armee der Heiden“. Es geht, mal wieder, um die Wikinger und ihre Abenteuer. Woher kommt deine Begeisterung für die nordischen Krieger, die ihre große Zeit vor rund tausend Jahren hatten? Vom Zeichentrickheld „Wickie“?

Hegg: „Wickie“ habe ich erst gesehen, als ich schon längst Wikinger-Fan war. In Schweden war die Zeichentrickserie nicht so populär wie in Deutschland, wo sie ja auch entstanden ist. Meine Liebe zu den Wikingern kam durch meine Schwester, die vier Jahre älter ist als ich und schon früh die Wikinger liebte. Sie zeigte mir die „Valhalla“-Comics von Peter Madsen, einem Dänen. Diese Bücher sind wirklich fantastisch, außerdem echt lustig und auch lehrreich. Dann fiel mir noch ein altes Buch aus den Fünfzigern in die Hände, dessen Titel mir nicht mehr geläufig ist und in dem die Abenteuer einiger junger Wikinger mit extrem trockenem Humor begleitet wurden. Ich fand diese Typen einfach extrem cool. Jedenfalls war ich als Junge und als Teenager schon verrückt nach allem, was mit alten Sagen, Mythen, Wikingern oder auch den wilden Isländern zu tun hatte.

Die Band Amon Amarth ist eine der erfolgreichsten Death-Metal-Bands. Sänger Johan Hegg hat eine Leidenschaft für Wikinger.

Und jetzt verbringst du quasi dein Leben mit den Wikingern und singst über sie.

Hegg: Ja. Irgendwas muss ich ja arbeiten (lacht). Ich war früher unter anderem Handelsvertreter für eine Molkerei und habe in einem Supermarkt gearbeitet. Alles ehrbare Tätigkeiten, aber meine jetzige ist definitiv nicht zu toppen.

„The Great Heathen Army“, das von Judas-Priest-Gitarrist Andy Sneap produziert wurde, ist ein sehr lautes und hartes Album. Ist es bewusst härter gehalten als der Vorgänger „Berserker“ vor drei Jahren?

Hegg: Ja, das ist richtig. Du fühlst nicht immer die gleiche Härte in dir, aber dieses Mal war sie von Anfang an ein Teil der Produktion. Vieles hängt natürlich mit dem Material zusammen, die Songs bestimmen grundsätzlich, wo es hingeht. Aber ich halte das Album nicht nur für hart und brachial und auch recht dunkel, sondern auch für wundervoll divers und melodisch stark. Die Leute werden Amon Amarth wiedererkennen, so viel ist sicher.

Woher habt ihr dieses Mal die Wucht und die Kraft geschöpft? Konzerte waren zwei Jahre lang ja kaum möglich.

Hegg: Eben. Wir haben die Energie aus dem Frust generiert, eben nicht jeden Abend spielen zu können. Wenn du ein rastloses Leben gewohnt bist, lässt es dich unruhig werden, plötzlich immer Ruhe zu haben. Zum Glück hatte ich meine Frau Maria, wir haben uns in der Corona-Zeit sehr gut verstanden, auch wenn ich ihr durch meine ständige Anwesenheit natürlich auch mal auf den Senkel ging (lacht). Und wir konnten die ganze angestaute Power bei der Arbeit an „The Great Heathen Army“ einsetzen, das war wirklich großartig.

Handelt es sich bei „The Great Heathen Army“ um ein Konzeptalbum?

Hegg: Da sind bei uns die Grenzen fließend. Das Hauptkonzept ist die große Wikinger-Armee der Heiden. Aber innerhalb dieser Welt gibt es so viele Geschichten, Mythen, Metaphern und Analogien, dass die Platte für mich kein wirkliches Konzeptalbum ist. Sondern darüber hinaus geht.

Wie viel Witz und Ironie stecken überhaupt in eurer Musik und in eurem Auftreten?

Hegg: Sehr viel natürlich. Wir wollen unterhalten. Und Unterhaltung muss Spaß machen. Nur wenn wir selbst Spaß haben, haben auch die Fans Spaß. Wir sehen uns in der Tradition von Bands wie KISS und Iron Maiden. Wir wollen eine spektakuläre Show bieten, in der eine Menge passiert. Das Publikum soll toben vor Freude, und das tut es nicht, wenn du dich selbst allzu ernst nimmst.

Die Wikinger jedoch waren Krieger und nicht zimperlich. Was bewunderst du an ihnen?

Hegg: Sie sind ein Teil meiner skandinavischen Identität. Ich fühle mich den Wikingern tief verbunden, so als ob ihre DNA mit meiner verwoben wäre, was ja wohl auch der Fall ist. Und ich bin der Ansicht, dass viele Missverständnisse über die Wikinger im Umlauf sind.

Woran denkst du?

Hegg: Die Wikinger waren keine blutrünstigen Barbaren. Sie hatten eine Zivilisation mit Regeln und Gesetzen. Vom Charakter her sind sie eine faszinierende Bereicherung der europäischen Geschichte gewesen. Wie mutig sie waren! Diese Leute haben in offenen Ruderbooten den Atlantik überquert. Sie waren viel mehr als nur Piraten. Mit überschaubaren Mitteln haben sie großartige Dinge erreicht.

Passen die alten Wikinger-Mythen nicht auch perfekt zum Heavy Metal?

Hegg: Du sagst es! Die Wikinger sind wahres Metal-Gold (lacht). Große Schlachten, mächtige Götter, die ganze nordische Geschichte – das alles in Musik umzusetzen macht unglaublich viel Spaß.

Wie relevant sind deiner Meinung nach die alten Wikinger-Sagen für uns in der heutigen Zeit?

Hegg: Sehr relevant! „Find A Way Or Make One“ ist beispielsweise ein Song über den Kampf eines einzelnen Mannes gegen ein ganzes Heer, aber im Grunde geht es darum, die Hindernisse zu beseitigen, die dir den Pfad versperren und irgendwie einen Weg zu finden. Und wenn kein Weg da ist, dann baust du dir einen.

Hast du die Mentalität eines Wikingers verinnerlicht?

Hegg: Durchaus. Ich reise nicht in Langbooten und brenne keine Kirchen nieder. Aber ich reise im Bus und fackle jeden Abend die Bühne ab (lacht). Ich bin stur und scheue mich nicht vor Auseinandersetzungen.

Auf einer Metal-Kreuzfahrt habt ihr auch bereits gespielt.

Hegg: Großartig war das. Genau unser Ding. Es ist schon verrückt, was wir über die Jahre für eine Entwicklung hingelegt haben. Wir spielen abends vor bis zu 10.000 Leuten, in Wacken waren es gerade über 80.000,, es war der Wahnsinn. Und es ist natürlich keine Selbstverständlichkeit, dass wir inzwischen die Möglichkeiten haben, so etwas Irres wie ein Wikingerschiff auf die Bühne zu karren.

Die Wikinger waren nicht gerade ein friedfertiges Volk. Aktuell haben wir einen realen Krieg in Europa. Lässt sich das irgendwie in einen Bezug zueinander bringen?

Hegg: Nein, der Kontext ist wirklich ein anderer. Die Wikinger wurden von den meisten Europäern dämonisiert, weil sie keine Christen waren, sondern ihre eigenen Gottheiten verehrten. Sie waren Feinde von so gut wie jedem in Europa und mussten sich behaupten, um nicht unterzugehen. Der Horror, den Putin über die Ukraine gebracht hat, ist damit nicht vergleichbar. Und auch die Zeiten sind ganz andere.

Hat man nicht trotzdem das Gefühl, dass wir als Menschheit nicht wirklich dazugelernt haben?

Hegg: In dem Punkt muss ich dir zustimmen. Wir benehmen uns heute in mancherlei Hinsicht auch nicht klüger als die Menschen vor tausend Jahren. Dabei müssten wir es doch wirklich besser wissen, wir haben doch heute eine ganz andere Bildung, einen viel, viel weiteren Horizont. Mich lässt die Situation auch ratlos zurück, genau wie die meisten. Wir haben in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg sehr viel Mühe investiert, den Frieden zu bewahren. Dass ein europäischer Herrscher entscheidet, dass ein anderes Land keine Daseinsberechtigung hat und ein Teil seines eigenen Landes werden soll, ist absurd und krank. Das hat sich vorher zu Recht kaum jemand vorstellen können. Putin ist kein Wikinger. Putin ist ein wahnsinniger, kranker Mann.

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

13.08.2022

@Augsburger Allgemeine: Das Sub-Genre nennt sich "Melodic Death Metal", das ist was anderes als Death Metal

13.08.2022

Ich meine, Amon Amarth spielt Melodic Death Metal und nicht Death Metal

13.08.2022

Bitte künftig mehr davon! Kleiner Tipp. Arch Enemy haben auch gerade ein neues Album am Start!