Kritik zu "Die Eroberung Amerikas": Spaß mit dem Kolonialismus
Plus Nach „Floß der Medusa“ widmet sich Franzobel in seinem neuen Roman „Die Eroberung Amerikas“ dem erfolglosesten Entdecker.
Die Exkursion scheint doppelt clever. Erstens hat der österreichische Schriftsteller Franzobel zuletzt mit dem historischen Roman „Das Floß der Medusa“ den bislang größten Erfolg seiner nicht eben kurzen Autorenkarriere gefeiert – da kann man, wo er sonst so vielfältig anderes geschrieben hat, nun schon mal sofort im gleichen Feld nachlegen.
Und zweitens: Während sich damals das tatsächliche Drama hinter einem berühmten Gemälde als Chiffre in der Zeit der Bootflüchtlingsdramen anbot – heute bilden die Debatten um Folgen der einstigen Kolonialisierung und der bis heute davon unterschwellig bewahrte Duktus das perfekte Umfeld für den neuen Roman. Rassismus, kultureller Chauvinismus …: Willkommen in der Kampfzone USA. Franzobel schreibt über die Urszene, „Die Eroberung Amerikas“ vor bald 500 Jahren, die er betont und von der üblichen, im weißen Weltbild gründenden Pathos-Phrase abweichend eben nicht Entdeckung nennt. Und er hat sich dazu einen ganz besonderen Feldzug ausgesucht: den, der als der erfolgloseste der Geschichte gilt, geführt vom Spanier Hernando de Soto, in den Jahren 1538 bis 1542.
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