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Literatur
26.02.2020

Der Dichter wartet auf das Jüngste Gericht

Hans Magnus Enzensberger: Neue Gedichte mit 90.
Foto: Andreas Gebert, dpa

Hans Magnus Enzensberger legt mit 90 einen neuen Lyrikband vor, in dem er in heiterer Gelassenheit Alter und Tod bedenkt.

Hans Magnus Enzensberger steht im 91. Lebensjahr. Da liegen die jüngsten Gedichte nahe am Jüngsten Gericht. Der Dichter bedenkt das Ende – nicht melodramatisch, sondern melancholisch-gewitzt, wie es dem Sprachspieler Enzensberger entspricht. „Vorläufig bin ich noch da. Ich harre aus,/ wie dort oben der schwarze Nachtfalter“, beginnt das Gedicht „Eventuell“, in dem in der vorletzten Strophe heißt: „Das Jüngste Gericht läßt auf sich warten./ Geduld, sag ich mir, nur keine Panik!/ Wer weiß, ob auf die Vergänglichkeit/ wirklich Verlaß ist. Nur der Tod/ sagen die Sterblichen, sei definitiv.“ In einem weiteren Gedicht seines neuen Lyrikbandes „Wirrwarr“ (illustriert mit Bildern von Jan Peter Tripp) sieht Enzensberger unter denen, die sich „im Fall des Falles“ mit ihm beschäftigen müssen, Bestatter, Sargträger Totengräber, Maden – und „zuletzt wird vielleicht, vielleicht auch nicht,/ eine kleine Strafkammer zusammentreten,/ wenn beim Jüngsten Gericht ein Termin/ beim Dritten Senat für dich frei sein sollte.“

Er bleibt ein wacher Bewohner des Diesseits

Im „Wirrwarr“ der 67 neuen Poeme Hans Magnus Enzensbergers bilanziert ein Dichter, betrachtet das Alter, blickt dem Tod ins Auge, fragt, was bleibt (die Ameisen wie auch der Schachtelhalm werden uns überleben), macht Inventur, ordnet die Habseligkeiten, staunt über das, was so unwahrscheinlich lange gut ging, ein Leben „von der Milch deiner Mutter,/ bis zu dem waagerechten Strich/ auf dem grünen Bildschirm“. So sehr diese neuen Gedichte Vergänglichkeit befragen – Enzensberger bleibt ein leichthändig wacher Bewohner des Diesseits. Lebensmüde? Ach wo. Angriffslustig, hintersinnig ist er, von den kleinsten Gegebenheiten inspiriert, ein unterhaltsamer, kluger Zweifler, der dem Tod selbstironisch, aber auch neugierig entgegentritt.

Ob er über seine Nase dichtet, über Geld, Glas („Ein paar Scherben,/ härter als alle Gebeine,/ werden übrig bleiben/ nach unsereinem.“), über Bürsten („Soviel ich weiß, fehlt im Angebot/ eine Todesbürste. Was geschieht,/ wenn einer ins Gras beißt?/ Nur im Grab kommen wir/ ohne Borsten und Bürsten aus.“) oder den Staat, der ihm einleuchtet, wenn er an die Feuerwehr denkt: Der Lyriker formt das Existenzielle wie das Beiläufige mit seiner (ja: auch routinierten, bewährten) Sprachkunst zu Versen, deren Schwerkraft man spürt, ohne dass sie zu gewichtig daherkommen. Sentimentalität erlaubt sich Enzensberger selten, Milde schon eher. Über das Überdauern macht er sich keine Illusionen. „Haltbar ist wenig. Die Künste/ neigen, mehr als früher/ und mehr als das Kapital,/ zur Verdunstung.“ Der Dichter sieht sich als „entbehrlich“ und überlegt: „Hättest du nicht viel eher Lust,/ vollkommen geruch-, bedürfnis-/ und sorglos einzugehen/ in das gleichgültige/ Rauschen der Ewigkeit?“

Hans Magnus Enzensberger, Jan Peter Tripp: Wirrwarr. Suhrkamp, 140 Seiten, 24 Euro

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