Premiere "Dimensions of Dance.Part 3": So war die erste Ballettpremiere in Augsburg
Plus Männlein und Weiblein im Zoff: Im Staatstheater Augsburg hat der Ballettabend "Dimensions of Dance. Part 3" mit Choreografien von Johan Inger, Alexander Ekman und Ricardo Fernando Premiere.
Noch ist es ganz still im Raum, ein Mann mit Kofferradio schlendert auf die Bühne, schlenkert mit den Armen, macht ein paar clowneske Verrenkungen, geht in die Hocke und drückt dann den Knopf, der den Sound zum ersten Stück des dreiteiligen Ballettabends „Dimensions of Dance. Part 3“ im Martinipark liefert: coole Blues-Beats, dazu die unverwechselbare, rauchig-knarzige Stimme des amerikanischen Sängers Tom Waits, die aus dem Hintergrund nun weitere Tänzerinnen und Tänzer des Ballett Augsburg locken. Die lassen die Hüften wippen, schlenkern mit den Schultern und bewegen sich in einer Lässigkeit zum markanten Sprechgesang des Amerikaners, dass einem das Herz aufgeht. Nach eineinhalb Jahren erlebte das ballettbegeisterte Augsburger Publikum erstmals wieder eine Live-Premiere und die Vorfreude darauf war greifbar im nicht ganz ausverkauften Martinipark.
Johan Ingers "Rain Dogs" erzählt von der Beziehung der Geschlechter
„Rain Dogs“, wie eines der Alben von Tom Waits, nennt der Schwede Johan Inger seine Choreografie, die er 2011 für die Compagnie des Theaters Basel kreierte. Er verhandelt darin die Beziehung der Geschlechter, erzählt von deren Stimmungen und Gefühlen, den Konflikten und Gemeinsamkeiten. Die Ensembleszene des Beginns löst sich auf in Duetten und Trios mit wechselnden Paarungen und drei sind immer einer zu viel in diesem Spiel zwischen Mann und Frau, in dem alles ineinander greift – bis hin zur Schlussszene, in der sich Tänzerinnen und Tänzer zunächst im fliegenden Wechsel ihrer Anzüge und Kleider entledigen, um sie dann miteinander zu tauschen. Punktgenau ist das choreografiert und doch ist alles fließend, auch die Rollen- und Geschlechterzuschreibungen. Das macht Inger deutlich und hinterfragt in seiner heiter-leichten Choreografie damit auch das Verhaften in klischeehaften Vorstellungen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.