
Ein Ort, den man nie hinter sich lassen kann

Plus Der französische Prix-Goncourt-Preisträger schreibt über eine Frau, die scheinbar alles geschafft hat. Bis eine Begegnung ihre Aufsteigerinnen-Biografie infrage stellt.

In ein paar Takten Musik kann mehr Wissen über Herkunft und Identität gespeichert sein, als in einer Bibliothek. Wer den richtigen Schlüssel hat, dem erschließt sich beim Hören in Sekunden eine Welt. Doch die Macht der Musik als Träger von Kultur reicht noch weiter. Unsere Reaktion auf sie macht auch uns für andere lesbar: Sage mir, wie du ein Lied hörst, und ich sage dir, wer du bist. Der französische Prix-Goncourt-Preisträger und Experte für melancholisch grundierte Provinzerzählungen, Nicolas Mathieu, reicht seinen Lesern so einen Schlüssel. "Connemara" heißt sein jüngstes Buch, das er jüngst auf Lesereise in Deutschland vorstellte.
Das titelgebende Chanson von Michel Sardou aus dem Jahr 1981 gehört in Frankreich zum Kanon der Populärkultur. Man kann den pathetischen Song ernst und voller Inbrunst mitsingen – oder genauso laut grölen und alles nur ironisch meinen. Zu später Stunde bei einer Hochzeitsfeier macht das keinen Unterschied – oder es ändert alles. Bei Mathieu markiert diese Situation den finalen Wendepunkt der in dem Roman geschilderten Affäre von Hélène und Christophe. Sie, Anfang 40, hat sich scheinbar aus ihrer kleinbürgerlichen Herkunft befreit und kann heute auf eine beachtliche Karriere als Unternehmensberaterin zurückblicken. Hélène hat einen ebenso erfolgreichen Mann, zwei wohlgeratene Töchter und ein nach außen hin sorgenfreies Leben. Bis sie Christophe eines Tages unverhofft wiedersieht — und plötzlich alle Gewissheiten ins Wanken geraten.
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