Theaterlegende Claus Peymann hätte sich selbst nicht engagiert
Exklusiv Ruhig sei er nicht, nett ebensowenig und gehorsam erst recht nicht, sagt Peymann. "Insofern ist das ein Pokerspiel, das man als Intendant mit mir eingeht."
Theaterlegende Claus Peymann, jahrzehntelang Intendant am Wiener Burgtheater und Berliner Ensemble, bekommt nach seinem Abschied aus der Hauptstadt weniger Angebote als erwartet. „Peymann zu engagieren, das ist eine Mutfrage. Ruhig bin ich nicht, nett bin ich auch nicht und gehorsam erst recht nicht. Insofern ist das ein Pokerspiel, das man als Intendant mit mir eingeht. Aber ich kann und liebe meinen Beruf“, sagte der Regisseur, der nun im Stadttheater Ingolstadt inszeniert, unserer Redaktion. „Ich weiß ja selber nicht, ob ich als Intendant in Wien, Bochum, Stuttgart und im Berliner Ensemble einen 84- jährigen Schreihals engagiert hätte. Vielleicht hätte auch ich die Finger davon gelassen“, sagte Peymann.
Claus Peymann spitzt zu: "Wir haben Corona verdient."
Gar nicht gut zu sprechen ist er auf die Corona-Politik: „Dass diese Krankheit in die Hände der Geschäftemacher gekommen ist, und zwar der Geschäftemacher, die unmittelbar damit Geld verdienen, und der Geschäftemacher aus der Politik, die sich bestechen lassen und mit dem Schmerz und der Verzweiflung der Menschen ihr schmutziges Geschäft betreiben, zeigt, in welchem verwahrlosten Zustand sich unsere Demokratien befinden. Heute sage ich zugespitzt: Wir haben Corona verdient.“
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